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Bauernkrieg 1525

Das Kloster Auhausen befindet sich Anfang des 16. Jahrhunderts auf dem Gipfel seiner Macht und Blüte - und niemand kann erahnen, daß ein tragischer Umstand in kurzer Zeit den völligen Untergang einleiten wird - der Bauernaufstand von 1525.

Die Mahner, welche schon am Ende des 15. Jahrhunderts nach kirchlichen Reformen riefen, scheiterten an dem Widerstand Roms. So fiel der Funke, den Luthers Vorgehen entfachte, allenthalben auf wohl vorbereiteten Zunder:
Am 31. Oktober 1517 veröffentlichte Martin Luther 95 Thesen gegen den Ablaßhandel. Johann Tetzel reiste im Auftrag des Erzbischofs Albrecht von Mainz, der auch Bischof von Halberstadt und Magdeburg war, als Ablaßhändler durchs Land. Luther war beim Hören der Beichte deutlich geworden, daß der durch Geld zu erwerbende "Nachlaß der Sündenstrafen im Fegfeuer die wahre Buße und Reue des sündigen Menschen verhinderte". Innerhalb kürzester Zeit waren die Thesen in ganz Deutschland bekannt. über diese unerwartete Wirkung war Luther erschrocken... .
Ein aufgestauter Haß der aufgereizten Bauern wendete sich in erster Linie gegen den Klerus - und somit auch gegen die Klöster. Die Habsucht des Adels tat ein Übriges hinzu.

Auch in der Region um Auhausen herum (Hesselberg, Hahnenkamm und Ries) taten sich zahlreiche Bauern zusammen, um auf ihre höchst missliche Lage aufmerksam zu machen.

Pfarrer Braun aus Gnotzheim verfaßte 1926 eine historische und erklärende Abhandlung zur Vorgeschichte und den Ereignissen dieser Zeit:
Am Freitag nach Kreuzerfindung (= 8. Mai) 1514 richtete der Haupthofmeister des Ansbacher Markgrafen Kasimir, Hans von Seckendorf, an die Räte und Statthalter in Ansbach ein Schreiben des Inhalts, es sei ihm eilends mitgeteilt worden, "das sich bey den viertausend pauren zwischen Gemund und Schorndorff zusamen gesamelt, die haben ein fenlein und darinnen ein puntschuh, darob geschrieben steen diese wort: der arm Cunrat. Und laufen inen je lenger und mer zw, also das man sich versicht, sie haben of diesen tag Schorndorff eingenommen, und geet das gemain geschrei, das solichs von der merklichen ofschlag und beschwerung wegen, so Wurtemberg in allen seinen land of fleisch, gewand und anders getan hat, geschee.". Wegen der Besorgnis, daß "soliches weiter kumen mocht", wird allen Amtleuten geschrieben "deshalb gut achtung und ofsicht zu haben.".
Dieser württembergische Bauernaufstand 1514 ist eine der vielen Szenen, die der großen Tragödie 1525 seit nahezu einem Jahrhundert da und dort vorausgingen. Die Machthaber jedoch erkannten die Zeichen der Zeit nicht. Sie sahen in allem nur Ungehorsam und Verletzung von Eid und Pflicht, gegen die sie mit Gewalt einschreiten zu müssen glaubten. Den tieferen Ursachen dieser Aufstände des gemeinen Mannes nachzugehen und hier helfend einzugreifen, kam ihnen nicht in den Sinn. Und so mußte es nahezu mit Naturnotwendigkeit zu der gewaltigen Bewegung 1525 kommen, die sich wie eine Sturmflut über den größten Teil unseres deutschen Vaterlandes ergoß und furchtbare Verheerungen anrichtete.



Der Thesenanschlag von
Martin Luther

 

 

Im obigen Schreiben des Ansbacher Hofmeisters sind die Gründe angedeutet, die zur Erhebung der bäuerlichen Bevölkerung geführt haben, "die merkliche Beschwerung" der Untertanen seitens der Herren. Es ist schon versucht worden, die Sache so hinzustellen, als ob die Lage des Bauernstandes zu Beginn der Neuzeit nicht allzu drückend gewesen wäre; die Klagen der Bauern wären übertrieben. Sicher sind Äußerungen von bäuerlicher Seite aus jener Zeit mit Vorsicht hinzunehmen, aber nicht minder die Äußerungen von Seite der Herren bezüglich ihrer Untertanen. Die Leidenschaften waren in jenen Tagen hüben wie drüben zu groß, als daß ohne weiteres ein sachliches Urteil erwartet werden könnte. Um so wertvoller ist es, wenn sich vorurteilsfreie Zeugnisse finden. Solche stehen für das Markgrafentum Ansbach und die Grafschaft Oettingen, die für uns hauptsächlich in Betracht kommen, zu Gebote. So gibt die Stadt Nürnberg dem Markgrafen Kasimir in einem Schreiben vom 10. April 1525 mit Nachdruck zu bedenken, es liege auf der Hand, daß, solange die Beschwerungen des gemeinen Mannes, besonders der ungeheure Wildschaden und die übermäßigen Bußen in geringen Freveln nicht abgestellt oder gemildert würden, die armen Leute daraus stets "einen schein irer unleidigkeit und aufrurn und dannacht unsers achtens nit ganz on grund schöpfen" könnten und würden. Es wäre wohl gut, darin ein Einsehen zu haben. Noch weit schärfer spricht sich der Nördlinger Stadtschreiber Georg Mair, der nichts weniger als ein Bauernfreund war, in einem vertraulichen Brief vom 29. März 1525 an den Bürgermeister Feßner aus. Die Herren, meint er, dürften es jetzt nicht wagen, sich unter die Bauern zu begeben, "denn sie haben die armen leut nit wie menschen sondern wie die unvernunftigen tiere gehalten.".
Diese Angaben lassen erkennen, worin die Ursachen des Bauernkrieges zu suchen sind. Gewiß haben sich bei demselben die verschiedensten Einflüsse geltend gemacht. So haben da und dort vor allem auch die religiösen Ereignisse und Ideen der Zeit mit hereingespielt. Aber es ist unmöglich, daß eine Bewegung von dem Ausmaße der großen Revolution 1525 künstlich in die Massen hineingetragen werden konnte. Die letzte Triebfeder der großen Bauernerhebung war die wirtschaftliche Notlage und soziale Entrechtung, unter der die Mehrzahl des Bauernstandes litt und die, da die herrschenden Kreise nicht gesonnen waren, die unleidliche Lage des Landvolkes zu verbessern, zu einem verzweifelten Freiheitskampfe führten.
Auch die Bauernschaft um den Hesselberg hat an diesem gewaltigen und mit einem Mißerfolg endenden Ringen ihren Anteil gehabt. Am Freitag nach Reminiszere 1525 (= 17. März) teilte Markgraf Kasimir ,den Oettinger Grafen in einem Schreiben, das den dreimaligen Vermerk, cito (= schnell) führt, mit, er sei berichtet worden, "daß sich die pauren zu Wehltingen wie auch an andern orten emporten und derhalb andere pauern am Oeselberg auf sonntags schirst zu einem seusack geladen haben sollten." Dem Mandat des Schwäbischen Bundes gemäß, keine Bauernhaufen zusammenkommen zu lassen, habe er aber etliche Reisige nebst einem Aufgebot von Untertanen im Amt Truhendingen zu Fuß verordnet, um gegen "eine versammblung und aufrur der bauern mit ernst und der tat zu handeln." Die Grafen wurden gebeten, im Falle der Not den Markgräflern zu Hilfe zu kommen. Mit gleichem Datum ging eine ebenfalls mit dreimaligem ,cito' gezeichnete Botschaft an den Trüdinger Amtmann Schenk von Schenkenstein ab mit der Weisung, zum Schein, "um ein schrecken und aufsehen zu machen", in Wassertrüdingen für 200 und in Auhausen für 100 Pferde Stallung zu bestellen. Weiter solle er mit Wolf von Kühnsberg, den er mit etlichen Pferden zur fleißigen Erkundigung nach Weiltingen beordnet habe, denen von Lentersheim und den Oettingischen Amtleuten einen Anschlag machen, wie gegen solche aufrührerische Bauern in der Eile mit Ernst gehandelt werden möge, "es feh zu schlagen, zu fahen, zu erstechen oder im ander weg." Wäre ihm der Bauernhaufen zu stark, so solle er es ihm, es sei bei Tag oder Nacht, melden. Dann werde er, der Markgraf, selber mit ganzer Macht, zu Roß und Fuß ins Feld ziehen und "gegen der aufruhrigen pauern leyb, leben und gut dermaßen handeln, damit ihr unbillich furnemen abgestellt wurde." Graf Ludwig der Ältere von Oettingen erklärte sich am 18. März zur Hilfe bereit, und sandte sofort seinen Diener Jak. Haberkorn aus Polsingen zu Kaspar Schenk, um mit diesem "Anschlag und Kundschaft zu machen." Der "Säusack" auf dem Hesselberg kam am Sonntag den 19. März zustande; Wolf von Kühnsberg gelang es aber mit seinen Reisigen ohne weiteres die Bauern zu zersprengen. "Er ließ sie" meldet Kasimir durch sienen Geheimschreiber Ant. Graber dem Rothenburger Rat mit Stolz "durch die Kopf hawen und also mit ihnen handeln, daß sie mordeo, rettio geschrieen, sich demnach von einander getan und verpflichtet hatten, sie wollten ir leben lang nymmer mer ein wursthof also zusammen kommen.".
Am 19. März hatten die Hesselbergbauern gelobt, weitere Ansammlungen fürderhin zu unterlassen. Aber es blieb nicht bei ihrem Vorhaben. Das Beispiel der Riesbauern wird es gewesen sein, das sie zu einer neuen Erhebung bestimmte. Im Ries gährte es bereits seit Mitte März. Die gefängliche Einziehung des bauernfreundlichen Pfarrvikars Melch. Schafbinder von Kerkingen, eines Nördlinger Kindes, durch die Oettinger Grafen war es, was die Gemüter vieler in heftige Wallung versetzte. Da die Herren des Riesgaues den Gefangenen nicht freigaben, bildete sich auf dem Ipf ein zur Selbsthilfe entschlossener Bauernhaufen. Durch Boten wurde allenthalben zum Anschluß gemahnt. Ein Teil der Bauern auf dem Härtsfeld und der Rieshalde leistete Folge und so kam es bis gegen Ende März zu einer Ansammlung von rund 300 Mann. Die Bauern im eigentlichen Ries scharten sich zu einem eigenen "Rieshaufen" zusammen. Das große Dorf Deiningen bei Nördlingen bildete dessen Lager. Am 27. März konnte der Wemdinger Pfleger Konrad von Leonrod an Herzog Wilhelm von Bayern berichten, daß zu Deinigen über 1500 Bauern versammelt wären und stets neue Bauern zuziehen. Am 29. März vereinigte sich der Ipfhaufen mit dem Haufen zu Deiningen. Am gleichen Tage kam es zu einer zweiten Erhebung auf dem Hesselberg.
Am Donnerstag nach Lätare (= 29. März) 1525 berichtet der Ansbacher Markgraf an den Amtmann von Hohen- und Wassertrüdingen: "Heut dato sind etlich von Wittelshoven hierher zw uns komen und haben uns angezaigt, das heut frue umb 4 hore (= Uhr) der pader zu Gerlfing auch der Lindenpauer und der jung Künla daselbst mitsambt ainem von Aufkirchen bey inen zw Wittelshoven gewest sein und begehrt haben, zw inen und andern pauren von Gerlfing, Aufkirchen, Rocking, Lentersheim und Bewreverg auf den Oselberg zw komen auf mahnung, wo sie es nit theten, das sie sehen sollten, was in darnach volget. Das auch dieselben von Wittelshoven heunt umb 12 ore in der nacht ein groß fewr of dem Oselberg gesehen und die trumel schlahen horen. Aber sie hetten den obgemelten 4 gesandten kein andere antwurt geben, dann das sie solichs an ire herrn, bechant und capitel hie zw Onolzbach gelangen lassen und iren rath haben wolten. Welichs sie nun als obstet gethan.
Vor allem tritt eine Persönlichkeit auf den Plan, die künftig die Seele der ganzen Bewegung um den Hesselberg bildet: Thomas Schmalzmüller von Röckingen. Der, selber ein Freibauer, aus Idealismus, aus Mitgefühl für die Not der unfreien Standesgenossen, sich der Sache des gemeinen Mannes anschließt und unter Einsatz von Leib und Leben, Hab und Gut für die heilige Sache der Freiheit zu kämpfen bereit ist. Daß der Schmalzmüller der Anstifter des zweiten Hesselbergaufstandes ist, geht klar aus den Worten des Wassertrüdinger Vogtes hervor: "Item auch ist einer zu Rockingen, Thomas Schmalzmüller genannt, der auf eignem gut sitzt, der die emporung erstlich auf dem Oselberg gemacht...". Seine Wirksamkeit bei dem Freiheitskampf um den Hesselberg kennzeichnet der Vogt treffend, wenn er weiter schreibt: "und keinen fleiß gespart und großen mut gehabt hat, bis solch mutwillige handlung vollbracht ist worden.“ Vom Gugelmüller, dem Nachbarn des Schmalzmüllers, wissen wir weiter nichts, als daß er vom Markgrafen wegen seiner Beteiligung am Bauernkrieg um ein Viertel seines auf 400 Gulden geschätzten Vermögens bestraft wurde. Die gleiche Strafe traf den Mayer von Röckingen. Weitere bei den Ereignissen 1525 beteiligte Röckinger sind: Lienh. Flansch, Wendel Ferber, Hans Wolf, Vital Bademan, Adam Clauß, "Maiers Jörg", "Büttners Leonhard", Hans Harder, Michel Schmid und Hans Dür. Von den mit Namen genannten Lentersheimern ist der bedeutendste Leinh. Krebs. In ihm besitzt die Gemeinde Lentersheim ihren Helden aus der Bauernkriegszeit. Von ihm heißt es in den Akten: "Der ist auch der größten fenleinfürer einer gewest ... und ist gar sehr in der sache gemut gewest und nur das böst gehandelt." Nach den angeführten Stellen ritt Krebs im Mai 1525 auf des Schmalzmüllers Befehl nach Dinkelsbühl, um den Bauernhaufen dortselbst nach Auhausen zu mahnen. Desgleichen begab er sich auf Befehl des Peter Sauler von Westheim mit Mart. Trescher von Kuffenbach (Anmerkung: wohl Kuffenhof bei Dambach) nach Oettingen, um den Rieshaufen nach Auhausen zu bewegen. Krebs hatte zu Lentersheim einen Hof, der 60 bis 70 Gulden wert war. Trescher besaß außer seinem auf 150 Gulden geschätzten Hof zu Kuffenbach noch Äcker und Wiesen zu Dambach im Werte von 200 Gulden. Weitere Lentersheimer sind Ernst Peck und der "alt Korner", ferner der "alt Jorg", Jörg Gödler und Hermann Christ. Aus dem Dorf Beyerberg sind in Bittgesuchen zwecks Milderung von verhängten Strafen als Ortsvertreter unterzeichnet: Jak. Wolfer, Wolfg. Beck, Mathes Heffner und Jak. Trescher. Der einzige mit Namen bezeichnete Bauer aus Aufkirchen ist Hans Schmid. Bei dem tollen Treiben der Bauern in Auhausen war Schmid einer der wildesten Gesellen. Er häufte die zahlreichen herrlichen, von den Wänden und Altären gerissenen Ölgemälde zusammen, warf sie in das im Kreuzgang angeschürte Feuer und hieb so grimmig darein, daß ihm die Hellebarde absprang. Vergeblich bat ihn ein Bauer um die Überlassung eines deutschen Buches, "denn er het knaben, die wolt er drin leren lesen." Die Oettinger Grafen, denen er unterstand, belegten ihn nach Beendigung des Bauernkrieges mit der schrecklichen Strafe des Blendens. In Schmid wie auch dem Bader und dem Kühnlein treten uns gewalttätige Elemente entgegen, wie sie die fortschreitende Entwicklung des Bauernkrieges mit sich brachte.
Gleich der Erhebung vom 19. März sollte auch jene vom 29. März unterdrückt werden. Auf die Anzeige derer von Wittelshofen hin gab Kasimir dem Trüdinger Amtmann den Befehl, am nächsten Tag "fruh vor tags mit gut gewarsam gen Gerlfing in das dorf zu fallen und allen fleiß zu tun, die 3 benannten personen alle oder einstails gefänglich anzunemen, desgleichen auch sonst 5, 6 oder 8, die auch bey den andern bauren auf dem Oselberg gewest sind und alle zw stund an ins gefängnus zu fueren." Doch der Auftrag konnte nicht vollzogen werden. Die Aufständischen im Dorf wie auf dem Hesselberg waren gemahnt worden und brachten sich beim Rieshaufen in Sicherheit. Zur Strafe dafür wurde des Baders Frau von Haus und Hof gejagt und mitsamt ihren Kindern ihrem Manne nachgeschickt. Die Anwesen des Schmalzmüllers, Lindenbauers und Kühnleins wurden als Feindesgut erklärt und geplündert, das Vieh samt dem andern beweglichen Gut nach Ansbach geführt und dort verkauft.
So fand der geplante Hesselberghaufen ein jähes Ende. Aber die Glut des Aufruhrs glomm unter der Asche weiter. Es fehlte auch nicht an Einflüssen von außen, die das Feuer schürten. Am 31. März berichtet Hermann Ochsenbach, der Amtmann zu Wald, die Riesbauern hätten Briefe ins Amt Hohentrüdingen und Wassertrüdingen geschickt. Mit Erfolg. Da die Bildung eines eigenen Hesselberghaufens nicht möglich war, ließen sich im Hesselberg- und Hahnenkammgebiet nicht wenige Bauern in die "Bruderschaft" des Rieshaufens einschreiben. So von Aufkirchen 40, Weiltingen und Röckingen 14, Gerolfingen ?, Ostheim 22, Auernheim 5, Trendel 2. Nach Jörg Haberkorn hätten die Riesbauern im Hesselberghaufen sogar eine besondere Rolle gespielt. "Die püben von Weilting und doselbes um, die sein die obersten räth" schreibt er. Zweifellos wurde der Schmalzmüller, die Seele des Hesselbergaufstandes, in den Ausschuß der 24 Räte des Rieshaufens aufgenommen. Weiter wissen wir, daß sich unter den 6 bis 8 "Knechten", die jedem der 4 Hauptleute (Hans Pfeffer von Deiningen , Hans Beck von Zöbingen , Ludwig Hörger von Deggingen und Sixt Klein von Holzkirchen), beigegeben waren, zwei Bauern aus der Wassertrüdinger Gegend befanden: Peter "vom Esselberg" und Endres Suff von Röckingen.
Von dem an die Hesselberggegend angrenzenden Ries hatte der Deininger Haufe in Dornstadt 22 Mitglieder, Seglohe 8, Schopflohe 22, Hausen 20, Hochaltingen 15, Belzheim 30, Ehingen i. R. 40, Maihingen 44, Heuberg 23, Hainsfarth 42, Munningen 36 und Schwörsheim 12. Die Zahl des Haufens stieg in Bälde auf 8000, ja wenn der Rothenburger Stadtschreiber Thomas Zweifel recht hat, bis auf 15000 Mann. Auch in der Reichsstadt Nördlingen wie in der Grafenresidenz Oettingen herrschten starke Sympathien für die Bauern. In der Markgrafenstadt fehlte es ebenfalls nicht an revolutionären Elementen. Am Freitag nach Judika (7. April) 1525 zeigte Schenk von Schenkenstein dem Markgrafen an, "was freventlicher reden durch Lorenz Kürschner und Schellenmendle von Wassertrüdingen zu Gunzenhausen gethon sein." Die beiden seien auch "sonst aufrurig und vor andern in den sachen schreier und fenleinfuerer." Der Amtmann erhielt Befehl, die beiden Hetzer gefänglich einzuziehen. Im Hinblick auf die Stimmung in der Bürgerschaft aber hielt Schenk ein Einschreiten für untunlich und so unterblieb die Abführung.
Vom Hesselberg und Hahnenkamm aus griff die bäuerliche Bewegung auf das Altmühlgebiet über. So mußte Simon von Zedwitz, Amtmann zu Windsbach, bereits am Dienstag nach Judika (4. April) nach Ansbach melden, "wie die bawren des furnemens sind, auch an der Altmül unb Gunzenhausen einen besundern hawfen zw machen und zwsamen zw komen.".
Zur Bildung eines Altmühlhaufens ist es aber nicht gekommen. Schuld daran wird der Umstand gewesen sein, daß sich die große Ansammlung im Ries, deren Tätigkeit sich im Schreiben und Aufmahnen erschöpft hatte, am 12. April auf gütlichem Wege, nicht zuletzt durch die Bemühungen der Reichsstadt Nördlingen von selbst auflöste. Wenn man dem Markgrafen Kasimir Glauben schenken soll, dann gebührte ihm das Verdienst der Auflösung des Rieshaufen. Stolz meldet er Ende 1525 dem Schwäbischer Bund, daß er, "als sich der Untertanen Empörung erstlich im Ries begeben hat, dazumal durch etlich der Seinen zu Roß seinen lieben Oheimen den Grafen zu Otting ihre Stadt daselbst, so ihnen auch umfallen wollen, behalten helfen. Und dadurch dem versammelten Haufen zu Deiningen ein solch Erschrecken gemacht, daß sie sich dazumal wieder von einander getan und ihren Herren von neuem gehuldigt.“ Diesen ruhmreichen Worten liegt folgender Tatbestand zugrunde: Auf bittliches Ansuchen der Grafen schickte Kasimir 115 Reisige nach der Schwäbischen Residenz, in der eine sonst nicht weiter bekannte Revolution entstanden war. Die markgräflichen Reiter kamen am 10. April abends in Oettingen an und "rannten die Stadt ab." Zu einem weiteren Vorgehen gegen die Bürger kam es nicht. Am 15. April entbot Kasimir seine Leute wieder nach Ansbach.
Im Vertrauen, daß sie, wie ihnen in Aussicht gestellt war, frei von Strafe bleiben und ihre gerechten Beschwerden gemildert würden, hatten sich die Aufständischen im Ries am 12. April zur Heimkehr bestimmen lassen. Aber sie wurden kläglich getäuscht. Einzelne Machthaber ließen sich zu Strafen und Gewalttätigkeiten gegen die armen Untertanen fortreißen. Das mußte schärfste Erbitterung und eine neue Empörung auslösen. So trat Ende April der Deininger Haufe wieder zusammen. Gleichzeitig rückte der Bauernhaufen, der sich im Gebiet der Stiftspropstei Ellwangen gebildet hatte, gegen die Dinkelsbühler Gegend vor. Das Auftreten dieses Haufens ist von Anfang an von wüsten Ausschreitungen begleitet. Am 28. April wurde das Kloster Mönchsroth geplündert und verwüstet. Weitere Vorräte holten sich die Bauern aus dem Nonnenkloster Dorfkemmathen. Die Ortseinwohner wurden gezwungen, das Kloster abzubrechen.
Dieses gewalttätige Vorgehen des Ellwanger Haufens blieb nicht ohne Einfluß auf die Bauern im Ries. Deren Ansammlung förderten, ohne daß sie es wollten, die Oettinger Grafen selber. Die Riesherrn waren in großer Angst, es möchte der Ellwanger Haufe sengend und brennend in ihr Gebiet einfallen. Nach einem wohl auf Wahrheit beruhenden Gerücht, hatte sich ja derselbe eidlich verpflichtet, "in 30 meylen wegs um sie kein schlos steen zu lassen." Zur Abwendung der dem Ries drohenden Gefahr beauftragten die Grafen am 1. Mai ihre Untertanen, aus jeder Gemeinde 10 bis 15 Mann zu stellen und nach dem Kloster Maihingen zu schicken. Gleichzeitig mit dieser Aufmahnung seitens des Landesherrn erging vom Rieshaufen an alle Dorfschaften die Weisung, am 2. Mai in starker Zahl in Maihingen zu erscheinen. Dieser Weisung wurde bereitwillig Folge geleistet. Und so fanden sich am festgesetzten Termine über 3000 bewaffnete Bauern in Maihingen ein – in ganz anderer Absicht, als Graf Ludwig der Jüngere, der im Kloster erschienen war, erwartet hatte. Die Bauern nahmen ihn mitsamt den zum Schutze des Klosters beordneten Oettinger Bürgern gefangen und zwangen ihn, sich ihnen zu vergelübden. Als ihr "christlicher Bruder" mußte er mit ihnen zu Fuß nach der Residenzstadt Oettingen gehen. Am 3. Mai gegen Abend hielten sie dortselbst ihren Einzug. Das Kloster Maihingen aber traf das Schicksal der Klöster Mönchsroth und Kemmathen. Die wertvolle Bibliothek von 3000 Bänden wurde teils verbrannt, teils verschleudert. Auch das Haus des deutschen Ordens zu Oettingen wurde gründlich geplündert und verwüstet. Das Zisterzienserkloster Zimmern wurde ebenfalls heimgesucht. Keine Macht stellte sich den Bauern hindernd entgegen. So konnte es kommen, daß sie sich als die Herren des Rieses fühlten und gar hochfliegende Pläne in ihren Köpfen aufstiegen. "Wann sie das romisch reich in ihr handt brechten", meinten sie zu "ihrem Bruder", dem Grafen Ludwig, "so wollten sie einen großen herrn aus ihm machen.".
Nach diesen großen Erfolgen der Riesbauern hielt der Schmalzmüller auch für den Hesselberg die Stunde gekommen. Er kehrte in die Heimat zurück, "rachedürstend für die ihm angetane Unbill." Mit glühendem Eifer nahm er das am 29. März begonnene und so jäh unterbrochene Werk, die Bauern um den Hesselberg wegig zu machen, wieder auf. Es würde romanhaft klingen, wenn wir es nicht aus einem Bericht des Wassertrüdinger Kastners Bernhard Ruef als historische Tatsache wüßten: "Er ist bei nächtlicher weil von einem dorf zum andern geriten umb den Oselberg ond doselbst die bawrn ermant, auf zw sein, dan sie wellen ehr ond gut gewinnen, ond er die bawrn vil bewegt ond aufpracht; desgleichen der Mair zw Reckingen.".
Des Schmalzmüllers Aufmahnung fand überall empfängliche Herzen. Röckingen, Ehingen, Schwaningen, Lentersheim und Dambach erhoben sich mitsamt ihren Pfarrern. Wir wissen leider deren Namen nicht. Wir kennen auch von den angeführten Ortschaften mit Ausnahme von Röckingen und Lentersheim nur die Namen von wenigen Bauern. Aus Dambach fand ich: Veit Krebs
. Von ihm heißt es: "ist ein webel gewesen." Weitere Dambacher sind: Conz Groß, Leonhard Lang und Me1chior Kreutz. Aus Schwaningen konnte ich keine Person feststellen. Dagegen mehrere Namen aus Ehingen a. H.: Jörg Snutz, Leonhard Engelhard, Wolf Wemperg, Georg Schmidt, Klaus Lufft, Hans Schwaß, Stefan FriedIe , Henninger und Hieronimus. Die Beteiligung des Lentersheimer Pfarrers hat besondere Bedeutung, da er durch das Dekanatamt, das er im Kapitel Wassertrüdingen bekleidete, der kirchliche Vorgesetzte seiner Standesgenossen war. Vom Amt Wassertrüdingen aus, von dem sich die allergrößte Mehrzahl der Ortschaften dem Aufstande anschloß, wurde die Bewegung ins Amt Hohentrüdingen hinübergetragen. Über die Vorgänge besitzen wir aus der Feder des Heidenheimer Vogtes Wunibald Kuleisen einen amtlichen Bericht, datiert vom Samstag nach Fronleichnam 1525. Darnach kamen zwei von Ehingen oder Lentersheim nach Gei1sheim . Mit Ausnahme von 2 Alten und dem Pfarrer wurde die ganze Gemeinde wegig. Auch "Herr Michel", wohl der Frühmessner von Geilsheim , schloß sich den Bauern an. Mit zwei Wägen, welche die Gemeinde nebst den Pferden stellte, zogen die Geilsheimer aus. Hans Ritter, der in der Schlacht bei Ostheim ums Leben kam, und Stephan Ketzten führten die Wägen. An weiteren Geilsheimern, die sich besonders hervortaten, sind in den Akten erwähnt: Lienh. Sauler, anscheinend die Seele der Erhebung im Dorf, der es in Auhausen zur Würde eines Bauernhauptmanns brachte, Hans Reulein, einer der Räte im Bauernheere, Lienh. Habermayer, "der Maier" des Dorfs, "der ist gantz genaigt auf der pauren fehte gewest, vil spitziger wort getriben", Jorg Wunbold, der in Ostheim erstochen wurde, Hans Estman, Hans Michel Kasper, Krebs, "arm und böse", die drei letztgenannten sollen Wassertrüdingen aufgefordert haben, jung Ritterle und Mayrs Kaspar, "ein fenleinfurer.".
Zwei Geilsheimer begnügten sich nicht, selber ins Feld zu ziehen. Sie wollten auch andere Ortschaften dazu bewegen. Und so machten sich Hans Flegelhut und Georg Lierhamer, der auch in Ostheim erstochen wurde, auf den Weg nach Westheim. Ihrem Zureden gelang es, von den 74 Häusern des Ortes 56 rur die Sache des Bundschuhs zu gewinnen. Der Wirt Peter Saule, der reichste Mann des Dorfes, stellte sich an die Spitze der Bewegung. Sauler ist die bedeutendste Persönlichkeit Westheims aus der Bauernkriegszeit. Als einer der Hauptleute des Hesselberghaufens war er neben Schmalzmüller unstreitig einer der tüchtigsten und tätigsten Führer. Schwere Strafe traf ihn für seine Teilnahme am Bauernkrieg. Er mußte nicht weniger als insgesamt 540 Gulden Buße entrichten, um rund 140 Gulden mehr als die ganze Gemeinde Westheim zusammen. Außer Sauler führen die Bauernkriegsakten folgende Westheimer auf: Jorg Ursel
, Jorg Engelhardt, Kaspar Keym, Lienh. Seitz, Bastle Hepfle, Eberle Meyer und Jorg Oesterreicher. Zwei weitere Westheimer, Hans Haberbeck und Hans Kaußler, "der sich solcher baurischer aufrur groß teilhaftig gemacht und vermeint allweg der vorderst zu sein", eilten nach Hohentrüdingen hinauf. Die Abmahnungsversuche des Heidenheimer Vogtes Kuleisen blieben vergeblich. Von den 29 bewohnten Herdstätten – 3 waren öde – des armen Dorfes, das außer einem Bauern nur "köbler und söldner" hatte, waren es nur das Haus des alten "schmidts" und das Hirthaus, deren Bewohner nicht zu den Waffen griffen.
Ostheim , das bereits beim Deininger Haufen mit 22 Bauern vertreten war, scheint ohne weitere Aufmahnung wegig geworden zu sein. Der Bader Kraft Knoll
, ein armer Schlucker, war der Held der Gemeinde. Die Dorfmarkung war seinem Tätigkeitsdrang zu eng, und so eilte er bis hinüber nach Hechlingen und läutete Sturm. Der Trick hatte Erfolg. Nahezu die vollzählige waffenfähige Mannschaft des großen Dorfes, das damals außer dem Pfarr- und Benefiziatenhaus 90 bewohnte Herdstätten zählte, ließ sich zum Auszug bewegen. Die Gemeinde stellte 2 Wägen mit Pferden. Je ein Pferd stellten auch Conz Müller und Hans Mayr, genannt "Schnürlein", "der sich mit ganzem ganzen gemüt der sach gewidmet" und es in Auhausen zum Beutemeister des Bauernheeres brachte. Mit Hans Pinsel, einem der Bauernräte, schließt unsere Kenntnis der an der Mairevolution 1525 teilgenommenen Hechlinger.
Zwei Ostheimer hinwiederum, Michael Stark und Lienh. Lechellen, gingen nach Heidenheim. Aber die Bewohner der alten Hahnenkamm-Metropole lehnten es ab, mit den Bauern gemeinsame Sache zu machen. Dafür gelang es zwei unbekannten Aufmahnern, die Gemeinde Hüssingen mit Wagen und Pferden zum Auszug zu bestimmen. Lienh. Wiedeman, später einer der Räte des Bauernheeres, Meyr und Merte Rauwolf, die alle drei das nicht unbeträchtliche Vermögen von 400 Gulden besaßen, waren die "fenleinfurer" auf Seite der besitzenden Klasse des Dorfes. Peter Schneider, Hampel Han und Hans Weber gehörten zu denen, die nichts zu verlieren hatten. Dafür waren sie um so tätiger für die Sache des gemeinen Mannes. Schneider nahm einen Knecht des Amtsvogtes, der die Hohentrüdinger vom Aufstand abbringen sollte, gefangen und drohte "mit großen scheltworten," daß auch der Vogt mitziehen müßte, wenn er da wäre. Hampel Han und Weber eilten nach Ursheim, auch diese Gemeinde zum Kampf für die Freiheit zu veranlassen. Sie fanden kräftige Hilfe in dem Ortseinwohner Lienh. Mayr, der "sich alleweg ungehorsam gehalten" und seine Dorfgenossen unter Vorspiegelung der falschen Tatsache, daß die Heidenheimer "auf der langen wisen unterm hag bey Hohentrüdingen" auf sie warteten, aufstachelte und Kaspar Wolf, der für die Mittellosen Pferd und 20 Gulden darlieh, "damit es nit gehindert werd". Das Geld bekam einer der Vierer des Dorfes, Jorg Zymer, in Verwahr, der zu den Gefallenen bei Ostheim zählt. Auch der Wießmüller und Obermüller waren "fenleinfurer.".
Über Polsingen meldete Jorg Haberkorn dem Markgrafen, seine Bauern seien alle bis auf 4 weg. Daß Bestlein unter den Bauernführern eine große Rolle gespielt haben muß, erhellt aus der Notiz in Bamberg A.S. IV S. 127: "er (= Schmalzmüller) war auch der erst hauptmann samt dem Bestlein von Lellenfeld, als man Wassertrüdingen einnahm." Außer dem Bestlein konnte ich von Lellenfeld keine weitere Namen finden, obgleich von den 48 Häusern, die dortmals Unter- (d. i. Groß-) Lellenfeld besaß, nur 8 waren, "die nicht draußen waren", wie viele von den 14 Häusern Ober- (d. i. Klein-) Lellenfelds in den Kampf ausgezogen waren, ist nicht zu ermitteln.
Aus Altentrüdingen erscheinen in den Akten: Jorg Reichart, Michael Strole, Gilg Karl
, Mertle Stroeber, Leonhard Helens, Jörg Müll, Thomas Klar, Hans Kunner, Kick und Jorg Staim. Obermögersheim weist (außer Schleinhauser und Grötsch) folgende Bauern auf: Hans Lublein, "Diestelhenslein", Jorg Mentzing mitsamt seinen zwei Brüdern, Oesterreicher, Linh. Wessel, Georg Kurner, Mathes Karl, Lorenz Schuster Hans Zimmermann, Betzen Hans, Conz Lorentz. Gnotzheim ist mit diesen Namen vertreten: Georg und Michael Weber, Wolfgang Butz, Lienh. Nerer, Jorg Hertzog, Hans und Lienh. Ei(y)sen, Georg Heim und Hans Stain.
So lief das Feuer des Aufstandes von Ort zu Ort. Nur wenige, wie Döckingen, hielten sich zurück. Ein großer Teil der Dorfschaften des Hesselberges und Hahnenkammes fand sich, der ausgegebenen Losung folgend, am Freitag den 5. Mai abends um die Betläutenszeit in der Lehmgrube bei Obermögersheim ein, die als Sammelplatz bestimmt worden war.
Von Obermögersheim aus ging noch am 5. Mai nachts ein Aufmahnungsschreiben nach Wassertrüdingen und am 6. Mai "zw fruer tagzeyt" ein solches nach Gunzenhausen. Der Rat der Stadt übersandte dasselbe nach Ansbach, so daß es noch erhalten ist. Gunzenhausen wies die Aufforderung der Bauern zurück. (Das Schreiben der Stadt wie jenes der Bauern sind abgedruckt bei Clauß S. 36 und 35). Das Schriftstück aus dem Obermögersheimer Bauernlager ist unter anderm insofern von Interesse, als darin das religiöse Moment, das in bäuerlichen Aufmachungen häufig stark betont ist, völlig zurücktritt. Bürgermeister, Rat und Gemeinde der Stadt Gunzenhausen werden nur gebeten, "wölt gemayne nutz betrachten und fudern (= fordern) helfen". Worin die Bauern zum guten Teil die "gemeyne nutz" sahen, sollte sich in Bälde zeigen.
Am Morgen des 6. Mai rückte der Bauernhaufen vor die Tore Wassertrüdingens . Es währte nicht lange und die Markgrafenstadt, in der mit dem Bürgermeister Wilhelm Wagner an der Spitze viele Bürger den Bauern wohlgesinnt waren, trat zum Bundschuh über. Der Amtmann von Schenk mußte auf die 12 Artikel schwören. Der Wirt Balthes Schuster, in dessen Schenke die revolutionären Elemente der Stadt zusammenzukommen pflegten, wurde zu einem Bauernhauptmann gewählt; er fiel in der Schlacht bei Ostheim. Mit dem Geschütz der Stadt, das der Schmalzmüller nehmen ließ, brach der Bauernhaufen am 6. Mai nachmittags von Wassertrüdingen auf, die Wörnitz abwärts.

Etwa in der Mitte zwischen Wassertrüdingen und Oettingen liegt das Dorf Auhausen. Neben dem stattlichen Kirchenbau erhob sich einst ein ansehnliches Kloster. Die Legende will den Ursprung desselben bis ins 9. Jahrhundert zurückführen. Aber in Wirklichkeit wird es erst in den ersten Jahrzehnten des 12. Jahrhunderts entstanden sein, während freilich das Dorf Auhausen bereits im Jahr 959 in der Geschichte erscheint.
"Die Abtei Auhausen war mit zahlreichen päpstlichen Indulgenzen und kaiserlichen Freiheiten begabt – die jeweiligen Äbte durften sich Kapläne des Kaisers und Reiches nennen – und erfreute sich eines stattlichen weltlichen Besitzes, dessen Erträge der damalige Abt Georg Truchseß von Wetzhausen fürsorglich zur Wohlfahrt und Zierde seines Gotteshauses verwendete." Dieses reiche Kloster war das Ziel des von Wassertrüdingen ausgezogenen Bauernhaufens. Gleichzeitig rückte der Rieshaufen gegen dasselbe an. Abt und Konvent des Klosters waren nach Neuenmuhr geflüchtet. Den Schutz des Klosters hatte der Abt dem Wassertrüdinger Vogt Himler übertragen. Die Ortseinwohner billigten später diese Flucht des Abtes. Sie meinen, daß er sich habe "weg tun" müssen, "wolt er anderst sein leyb, leben und guet nit in geferlichkeit geben." Die Röckinger und Byerberger waren andrer Ansicht. Sie sagen, "wo der abt in seinem kloster blieben, so wer im kain schad widerfahren." Im Auftrag des Markgrafen hatte der Amtmann Schenk das Kloster als Eigentum des Landesherrn erklärt und so gewahrte man am Klostertor das Zollersche Wappen und vom Turme wehte, weithin sichtbar, das schwarzweiße Fähnlein. Doch, was kümmerten sich die Bauern um diese Zeichen landesherrlicher Gewalt? Ein Westheimer, Jörg Engelhart, schlug den Schild vom Tor und nun fluteten die Haufen, bei denen die Zügellosen die Oberhand über die Bessergesinnten gewannen, in die Kloster- und Kirchenräume. In barbarischer Weise wurde alles geplündert und verwüstet. Es mag bei manchen wirkliche antireligiöse Gesinnung gewesen sein, was sie zu diesem tollen Treiben veranlaßte; bei der Mehrzahl wird es Habgier und blinde Zerstörungswut gewesen sein. Die Bilder der Heiligen wurden vernichtet, Grabdenkmäler in Trümmer zerschlagen, die Bücher und Gewänder für den Gottesdienst zerrissen, selbst das heilige Sakrament wurde in frevlerischer Übermut entweiht. Sehr zu Herzen ging dem für Wissenschaft und Kunst begeisterten Abt der Verlust seiner für die damalige Zeit sehr ansehnlichen und vielseitigen Klosterbücherei. Der Greuel der Vernichtung währte bis in den Morgen des 7. Mai hinein. Wie hatte einst das Gotteshaus widerhallt, wenn die Mönche am 3. Sonntag nach Ostern ihr frohes "Jubilate" sangen! Nun ertönte in den heiligen Hallen wüstes Schreien und Lärmen trunkener Bauern. Zuletzt wollten die Riesbauern auch noch die Brandfackel in die ausgeraubte Abtei werfen. Doch die Markgräfler Hauptleute widersetzten sich diesem Vorhaben. So blieb das Kloster stehen; dasselbe wurde erst 1824 bis 1826 abgebrochen.

Wie verhielten sich die Ortseinwohner Auhausens in den Maitagen 1525?
Nach dem unglücklichen Ausgang des Bauernkrieges suchten sie glaubhaft zu machen, daß sie gegen die Einnahme des Klosters durch die Bauern gewesen wären; denn der "Mehrteil des Dorfes beziehe seine Nahrung aus dem Kloster mit Mühe und Arbeit, wo das Kloster nicht wäre, müßten sich viele vom Dorfe weg tun, es sei auch allen gütlich von dem Kloster geschehen; mit der Verderbung des Klosters würden sie also wider sich und ihre Nahrung tun. Als die Bauern im Kloster plünderten, hätten sich die Auhauser beflissen, Bücher und andere Dinge, um sie vor dem Verderben zu bewahren, an sich genommen." Nach ihrer Aussage haben sie die Sachen später auch dem Abt wieder ausgehändigt. Von Auhausen aus wollen sie bloß dem Zwange folgend nach Ostheim gezogen sein. Abt Georg selber fällt über seine Leute vor der Plünderung seines Klosters, als die Aufmahnung von Ort zu Ort lief, das Urteil, er "merke wol, das etlich lieber bei den bawrn wem." In den Akten findet sich auch eine Reihe von Dorfeinwohnern als "fenleinfurer, so Ahausen haben helfen plündern und zum teil zerissen:" Müller, Bastle Berle, Hans Weber, Lienh. Kul ("wie Weber arm und böß"), Stallhans, "Libolts Tochtermann" arm und böß, desgleichen Kuechenascher, Schmid.

Die Geilsheimer und Westheimer nennt der Abt nicht in seinen Berichten, sondern an einer anderen Stelle "die pösten püben." Ob Abt Mundscheller von Heidenheim tatsächlich auch in Neuenmuhr war, konnte ich nicht finden. Geflohen war er ebenfalls von seinem Kloster.
Obgleich "schwachen leybs" – er hatte ein schweres Steinleiden – brach Kasimir in der Morgenfrühe des 6. Mai einem Truppenkontingent von 1200 bis 1400 Mann von Ansbach auf. Wassertrüdingen und Auhausen waren das Ziel dieser militärischen Aktion. Es gährte ja allenthalben im Markgrafentum und in seinen Umlanden. Aber kriegstüchtig, wie Kasimir war, erkannte er sehr wohl, daß ihm die größte Gefahr zunächst um den Hesselberg drohe. Wenn sich, wie zu befürchten stand, die Aufrührerischen in den Ämtern Hohentrüdingen und Wassertrüdingen mit dem Ries- und Dinkelsbühlhaufen vereinigten und den Brand über die Altmühl trugen, um womöglich noch Beziehungen mit dem Mäffinger Haufen anzuknüpfen, dann wäre, wie Kasimir später mit Recht hervorhebt, "vil ein großere versamblung worden denn sonst an ainichen andern ort zw Schwaben oder Franken gewesen ist", dann wäre in Wahrheit aufs ernsteste zu besorgen gewesen, daß der Markgraf "umb leib, leben, land und leut" gebracht würde. Es war also Selbsterhaltungstrieb, wenn sich Kasimir zum Zug nach der Wassertrüdinger Gegend entschloß. Auf dem Weg stieß Graf Ludwig der Ältere von Oettingen zu ihm. Da derselbe naturgemäß vom Fall Wassertrüdingens noch nichts wußte und nur von einzelnen Bauernansammlungen berichten konnte, ritt Kasimir zunächst nach Merkendorf und ließ sich von dem Städtchen Treue schwören. Zu dieser Inpflichtnahme des Ortes mag den Markgrafen der Umstand bewogen haben, daß es, wie ihm die Räte durch ein nachgesandtes Schreiben meldeten, in dem angrenzenden, zum Eichstätter Hochstift gehörigen, "Oberland" stark gährte. Äußerten sich ja die Herriedener, daß sie den Graben in der Stadt vor dem Schloß abgraben und den Haufen zu Dinkelsbühl einlassen wollten. Kasimir blieb die Nacht über in Merkendorf. Dortselbst traf ihn noch die Nachricht, "das die von Wassertruhendingen ymgefallen ist und haben die pauern heut frue eingelassen." Nach dem Fall Wassertrüdingens mochte Kasimir fürchten, daß Gunzenhausen ein ähnliches Schicksal drohe, wenn nicht von den Hesselberg- so von den Altmühlbauern. Denn auch an der Altmühl hatte sich, wie die Stadt Gunzenhausen am 6. Mai früh dem Markgrafen meldet, die "embörung von newem erhoben." So zog Kasimir am Sonntag früh mit seinen Truppen nach Gunzenhausen. Auf dem Wege dorthin erreichte ihn die Heidenheimer Gesandtschaft, die ihn um Hilfe für den von den Bauern bedrohten Markt anrief. Auch die Einnahme Auhausens muß Kasimir zwischen Merkendorf und Gunzenhausen erfahren haben. Dem Anschlag der Bauern auf Heidenheim suchte Kasimir zu begegnen. Darum sandte er die Hälfte seiner Truppen mit Sigmund von Heßberg an der Spitze gegen Heidenheim, auch 50 Bürger von Gunzenhausen zogen mit; auf dem Wege gesellten sich ihnen noch 10 Oettinger Reiter bei. Kasimir selbst blieb mit dem Rest seiner Truppen zur Sicherung des Altmühlüberganges in Gunzenhausen.

Frohgemut zogen die Bauern im Laufe des Sonntagnachmittags von Auhausen ab.

Ihre Zahl war auf acht- bis zehntausend Mann gestiegen, da immer noch neue Ortschaften eingetroffen waren. Vom heutigen Amtsgerichtsbezirk Gunzenhausen waren noch vertreten: Cronheim mit Filchenhard, Nordstetten, Maicha, Steinacker, Sammenheim, Sausenhofen, Wurmbach, Hambach, Aha, Windsfeld und Dittenheim. Zweifellos wären noch viel mehr Dorfschaften im Altmühltal und darüber hinaus zum Bauernhaufen gezogen, wenn sie nicht die Furcht vor dem in Gunzenhausen weilenden Markgrafen hätte zurückhalten müssen. Waren ja sogar einige von Weimersheim auf dem Weg zum Bauernhaufen; sie kamen bis Trommetsheim, als sie die Nachricht von der Schlacht bei Ostheim erhielten. Es war eine stattliche Armee, die sich über Westheim auf Ostheim zu bewegte. Auf etwa 200 Wägen wurde die in Auhausen gemachte Beute mitgeführt. Der "Schnürlein" von Hechlingen war, wie schon bemerkt, der Beutemeister des Heeres. Das Amt des Quartiermeisters bekleidete das "Schellenmendle", der Schwager des Wassertrüdinger Bürgermeisters. Als Redner der Bauern fungierte ein gewisser Hans vom Thurn, den ich bei der Ungewißheit seines Herkunftsortes in den Szenen nicht auftreten lasse. Die Hauptleute und Räte des Markgräfler Haufens sind uns schon begegnet. Als Hauptleute des Rieshaufens werden erwähnt: Stoffel Schneider und Peck von Oettingen , Kaspar Hager von Holzkirchen , der Mayr von Marktoffingen und die Els von Maihingen. Gegen eine Hauptmännin im Bauernhaufen sprechen keinerlei Bedenken. Welche Rolle spielte nicht beim Fränkischen Bauernheere die "Schwarze Hofmännin"! Daß auch in unserer Gegend Frauen am Bauernkrieg teilnahmen, erhellt aus der gelegentlichen Bemerkung des Markgrafen Kasimir: "Dieweil sich vil weiber in dieser aufrur ganz verwürklich ond übel gehalten...". Dem Brauche der Zeit entsprechend flatterte den Bauern, besonders den Riesern, manch Fähnlein voran. Die Stadt Oettingen hatte ein grün und weiß gestreiftes Feldzeichen, das ein Wolf Nurmberger trug. Deiningen hatte ein Kruzifix als Fahnenzeichen. Bartel von Rudelstetten trug ein Ortsfähnlein in den Farben rot und weiß. Von Marktoffingen und Aufkirchen sind die Fahnenfarben nicht mehr zu bestimmen. Auch die Ironie und der Humor fehlten nicht. So hatte Wechingen eine Fahne, auf der sich zwei Bauern um einen Fladen stritten.
Und ein gewisser "Wagenhans" von Hainsfarth hatte sich für sich selbst ein eigenes Feldzeichen fertigen lassen.
Es mag 4 Uhr nachmittag gewesen sein, als die Bauern unter Führung des Schmalzmüllers als des obersten Hauptmanns sich dem Dorfe Ostheim näherten. Sie wollten von hier aus den Hahnenkamm besteigen, um zunächst dem Kloster Heidenheim ein ähnliches Los zu bereiten wie Auhausen. Doch da nahte ihnen unerwartet das Verhängnis in Gestalt der Markgräfler. Diesen war auf ihrem Weg nach Heidenheim der Burgherr des über Ostheim liegenden Schlosses, Balthasar von Rechenberg, begegnet, und hatte sie gebeten, zuerst seine Burg zu schützen, da er fürchte, die Bauern würden sie "zerreißen". Als die Ansbacher auf dem Rechenberg anlangten, sahen sie unten im Tal die Bauern von Westheim her kommen. Sie werden nicht wenig überrascht gewesen sein, als sie die große Bauernarmee erblickten. Als sie Kasimir entlassen hatte, glaubte man, daß man es nur mit den Bauern um den Hesselberg zu tun habe. Von der Vereinigung der Rieser mit den Markgräflern erfuhr Kasimir erst später. Ein nachgesandter Bote konnte die fortgezogenen Truppen nicht mehr erreichen. Trotz ihrer beträchtlichen Minderheit beschlossen die Markgräfler, die Bauern anzugreifen. So zogen sie die Höhe hinab bis zur letzten das Tal beherrschenden Erhebung, dem "Gailbuck". Durch die Hechlinger, denen es ein Bote des Heidenheimer Vogtes mitgeteilt hate, waren zwar die Bauern unterrichtet, daß der Markgraf "mit heerskraft auf wer, (Heidenheim) zu hilf und rettung zu ziehen", aber in solcher Nähe scheinen sie dessen Truppen in keiner Weise vermutet zu haben, da sie "an ainer kettin und on sonder ordnung" daherzogen. Aber sie sammelten sich rasch und gingen, nachdem sie eine zuvor gebildete Wagenburg wieder aufgelöst hatten, zum wilden Sturm gegen die Ansbacher vor, die anfänglich ohne das erst später eingetroffene Fußvolk waren. So entwickelte sich die "Schlacht" bei Ostheim. Trotz aller Tapferkeit und aller Übermacht mußten die schlecht bewaffneten und kriegsungeübten Bauern vor der zahlenmäßig weit schwächeren aber militärisch wohl geschulten Truppe des Markgrafen das Feld räumen – eine allgemeine Erscheinung im Laufe des Bauernkrieges. Doch es war keine vernichtende Niederlage, welche die Bauern bei Ostheim erlitten. Die Markgräfler selber waren es, die ihnen, als ihre Lage in dem durch Geschützfeuer in Brand gesteckten Dorfe eine verzweifelte geworden war und sie ihrerseits gegen die Bauern nichts mehr ausrichten konnten, durch Vermittlung des schon früher erwähnten Lorenz Kürschner und des Claus Hofmann von Wassertrüdingen, die beide bei der Schlacht zusahen, Gnade anbieten ließen.
In den Bauernhauptleuten und Räten kommt neben Heldenmut Feigheit, Uneinigkeit, Eigennutz und mangelnde Einsicht zur Geltung, die zum Scheitern der Bauernsache mitverhalfen. Auftritte wie sie die Begegnung der beiden tatsächlich als Unterhändler fungierenden Markgräfler Hauptleute Wilhelm von Heßberg und Michael Groß von Trockau und des von mir beigegebenen Balthasar von Rechenberg mit den Bauern darstellen, weist die Bauernkriegszeit in noch weit stärkerer Form auf. Die von Heßberg gestellten Unterwerfungsbedingungen treten in den Akten häufig entgegen. Etwa 3000 Bauern nahmen dieselben an, ein Teil floh, etwa 600 zogen zum Bauernhaufen bei Dinkelsbühl, gegen 1000 mögen ums Leben gekommen sein. Die Gefangennahme eines Bauern durch seinen eigenen Sohn ist historisch. Nach der Überlieferung war es die "Hohe Straße" benannte Dorfflur, auf der die Ostheimer Schlacht ihren Abschluß fand.
Markgraf Kasimir hat in der Geschichte kein rühmliches Andenken hinterlassen. Er steht unter den Machthabern, die nach Niederwerfung des Bauernaufstandes in unmenschlicher Weise gegen die Schuldigen vorgingen und damit die von den Bauern im Krieg verübten Gewalttätigkeiten weit in Schatten stellen, nicht in der letzten Reihe. Erbarmungslos ließ er wehrlose Bauern niedermetzeln, so daß ihn sein Bruder Georg mahnen mußte: "Sollten die Bauern all erstochen werden, wo nähmen wir andere Bauern her, die uns nähren? Deshalb ist wohl von Nöten, weislich in der Sache umzugehen." Mit den Bauern um den Hesselberg ist Kasimir glimpflich verfahren. Da seine Hauptleute allen bei Ostheim Beteiligten das Leben und das Freisein von lebenslänglichem Gefängnis zugesichert hatten, wurde keiner, auch der Schmalzmüller nicht, mit dem Tode bestraft. Er lag einige Zeit im Gefängnis zu Ansbach und wurde dann wieder entlassen. Dafür wurde er wie alle Rädelsführer mit dem vierten Teil seines Vermögens bestraft. Eine weitere schwere Strafe war es auch, daß Kasimir die am Krieg beteiligten Freibauern zwang, sich "hinter den Markgrafen zu verherren". Damit wurde nahezu der letzte Rest eines freien, kräftigen Bauerntums vernichtet. Mit schweren Geldbußen wurden auch die übrigen Teilnehmer am Kriege belegt. Jahrelang wurden die Schuldigen zu ermitteln gesucht. Und wer konnte durch einen „harten" Eid seine völlige Unschuld beweisen? War es ja schon eine Mithilfe, wenn beispielsweise eine Frauensperson ihrem ausziehenden Bruder einen Laib Brot mitgab.
Da jene, die bei der Plünderung des Klosters Auhausen mitgewirkt hatten, auch dem Abt ein Schadengeld zu entrichten hatten und außerdem da und dort auch noch die Grundherrn ihre Leute brandschatzten, konnte es, wie die von Hohentrüdingen oder Burk in Aussicht stellten, soweit kommen, daß manche von Haus und Hof mußten, um auf den Bettel zu gehen.
"Ehr und Gut gewinnen!" Das war die Losung, mit der viele um den Hesselberg in den Maitagen 1525 ausgezogen waren. Nun konnten sie mit einem viel verbreiteten Lied jener Tage klagen:
"Reich wär' n wir wor' n?
O Gott erbarm!
Was wir hatten, han wir verlor´n.
Nun sind wir arm."

Der landläufige Spruch, "der Herrgott möge die Gäule schützen, sonst reiten die reichen Herren auf den Bauern", hatte noch immer eine gewisse Berechtigung: auf die Entlassung aus der Leibeigenschaft mußten die Bauern noch um die 300 Jahre warten...

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