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Die Herren von Auhausen -
später die Herren von Lobdeburg

Es ist davon auszugehen, daß die Edlen von Auhausen die Gründer des Klosters Auhausen sind. Sie allein konnten in dessen Anfangsstadium den nötigen Grund und Boden für die Gebäude und für die Versorgung der im Kloster lebenden Menschen zur Verfügung stellen. Auf Grund ihrer hohen Geburt gehörten die Herren von Auhausen zur Standesklasse der Edelfreien, die das Obereigentum an Grund und Boden beanspruchen und über die Arbeitskraft der darauf wirtschaftenden Menschen verfügen konnten. Ihr umfangreiches Eigentum an Grund und Boden war nicht nur auf die Gemarkung von Auhausen beschränkt. Ihr Begüterungsbereich erstreckte sich auch in entferntere Landschaften, in das Ries, in das Altmühltal, in den Hahnenkamm, in die Weinbaugebiete am Main und Rhein, in die spätere Kurpfalz, wo sie über Fernbesitz verfügten und um 1150 einen Wald an das Kloster Eußerthal bei Landau verschenkten. Da sie als Grundherren Pferde und Knechte besaßen, konnten sie den Raum überwinden und so eröffnete sich ihnen der Blick in die Weite der damaligen politischen Welt. Sie verkehrten mit anderen Adelsgeschlechtern in den Kernlandschaften Frankens und Schwabens, sie kehrten an Bischofs- und Fürstensitzen sowie an Adelshöfe und Königspfalzen ein, wo sie politische und religiöse Anregungen empfangen konnten. Auch über die Errichtung der neuen Reformklöster konnten sie Erfahrungen sammeln.
Die Stifterfamilie des Klosters Auhausen genoß zu Beginn des 12. Jahrhunderts hohes Ansehen und verfolgte weitgehende Interessen. Ihre Wurzeln lagen aber im Raum Auhausen - Westheim. Hier wurden sie wohl schon durch die Schenkung Ottos des Großen im Jahre 959 heimisch.
So sind auch jene zwei Personen mit dem Rufnamen Hartmann zur Sippe der Auhauser Edelleute rechnen, die im Jahre 1053 als Zeugen in einer Urkunde König Heinrichs III. auftreten, der dem Bischof Gebhard von Eichstätt, dem späteren Papst Viktor II. Einen großen Wildbann schenkte, der den Oettinger Forst, die Wälder um den Wachtler und am westlichen Hahnenkamm bis zur Rohrach hin umfaßte.
Der zeitliche Zusammenhang in der Familie der Herren von Auhausen scheint vom 10. bis zum 12. Jahrhundert durch den Leitnamen Hartmann gesichert zu sein. Zu Beginn des 12. Jahrhunderts setzt nun die Zweinamigkeit bei adligen Familien ein. Ein Angehöriger der Edlen von Auhausen nennt sich nun in einer Urkunde des Bischofs Udo von Naumburg nach seinem Herkunftsnamen: Hartmann von Auhausen. Es ist somit anzunehmen, daß das Adelsgeschlecht der Edlen von Auhausen kontinuierlich im Raum Auhausen eingewurzelt war und eine Adelsherrschaft hier aufgebaut hatte, die schon vor dem urkundlichen Erscheinen der Grafen von Oettingen und der Edlen von Truhendingen bestand.
Wenn nun 1133, also drei Jahre vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Klosters ein Hartmann von Auhausen in einer Urkunde des Bischofs Udo von Naumburg als Zeuge erscheint, kann man erahnen, daß die Familie in dem fernen Thüringen einzuwurzeln begann. Außer diesem Hartmann nannten sich noch mehrere Mitglieder der Familie nach der Burg Alerheim im Ries. Bereits im Jahr 1129 bezeugt ein Hartmann von Alerheim, ein Bruder des Hartmann von Auhausen, die Gründung des Klosters Plankstetten bei Beilngries in der Oberpfalz. So lassen sich aus diesen knappen Angaben in der Zeugenreihe der Urkunden doch einige Bausteine zur politischen Tätigkeit der Stifterfamilie des Klosters Auhausen gewinnen.

Das edelfreie Geschlecht, das sich nach der oberhalb Lobeda (jetzt zu Jena) im Saaletal gelegenen Burg nannte, stammte von den Herren von Auhausen an der Wörnitz ab. Schon Hartmann von Auhausen , der 1133 in der Urkunde von Bischof Udo von Naumburg über die Stiftung des Klosters Bürgel durch Markgraf Heinrich von der Lausitz als Zeuge erscheint, dürfte seinen Stammsitz auf der Lobdeburg errichtet haben. Mit ihm stehen die Brüder Hartmann und Otto von Lobdeburg zweifellos in genealogischer Verbindung, die 1166 bei Markgraf Otto von Meißen ebenfalls als Zeugen auftraten. Man kann vermuten, daß Angehörige dieses Auhauser Geschlechts sowie die Mitglieder, insbesondere wohl jüngere Söhne, anderer Adelsgeschlechter und Bauern von der Hoffnung auf Herrschaftsbildung und Siedlung in diese damals erst locker erschlossenen Gebiete gelockt worden sind. Das bald erkennbare Wirken der LOBDEBURGER im Raum zwischen Saale und Weiße Elster, ja noch östlich dieses Flusses, bestätigt eine solche Vermutung. Schon am Beginn des 13. Jahrhunderts entfalteten sich die Herren von Lobdeburg in mehrere Linien, die ihre Burgen wieder zu Kernen kleiner Rodungsherrschaften machten.

Linie Lobdeburg
Ein nach der Burg Lobdeburg bei Jena in Thüringen genanntes Geschlecht Freier Herren (nobiles). Von einem 1133 bezeugten Hartmann von Auhausen geht die Familienbeziehung zu den 1166 in Camburg/Saale genannten, mehrfach im Gefolge der Bischöfe von Naumburg und Kaiser Friedrich Barbarossas auftretenden Brüdern Hartmann und Otto. Der sich schnell verzweigenden Familie entstammten mehrere Prälaten in Bamberg, Würzburg und Naumburg. Nach 1200 teilten sich fünf Linien ab: eine auf der Rodungsherrschaft Saalburg , eine weitere auf Berga an der Elster, die 1358 das Unterschloß Lobdeburg an die Wettiner abtrat, mit dem Verlust der Reichsunmittelbarkeit in die wettinische Landstandschaft absank, im Erzgebirge und in Böhmen Besitz erwarb und Mitte des 14. Jahrhunderts als letzte der Gesamtfamilie erlosch. Die Stammlinie Leuchtenburg gründete 1247 das Zisterzienserinnenkloster Roda. Auf ehemaligem Reichsland bildete sich im Orlagau die Linie Arnshaugk , deren letzte Sproß Elisabeth als Gemahlin des Markgrafen Friedrich des Freidigen von Meißen den Besitz als Erbe an die Wettiner brachte. Vor der Mitte des 14. Jahrhunderts stand die Linie Elsterberg an der Spitze des Abwehrkampfes des osterländischen Adels gegen den Aufbau des wettinischen Territorialstaates, aber schon 1354 geriet sie unter wettinische Lehenshoheit. Das Geschlecht besaß im 13. Jahrhundert weite Teile des südlichen Saale-Elster-Gebietes, verlor diese aber stückweise an die Vögte, die Schwarzburger und die Wettiner.

 

 

 

Familie der Herren von Lobdeburg

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Linie Leuchtenburg
Die thüringische Stammlinie des Geschlechtes blieb immer die bedeutendste. Das war wohl darauf zurückzuführen, daß die Lobdeburg und die gegenüber Kahla das Saaletal auf mächtigem Bergkegel überragende Leuchtenburg , nach der sich zuerst Hermann IV. 1227 bezeichnete, an wichtigen Verkehrswegen lagen. Freilich drängten an solche günstigen Punkte und Linien bald auch andere, mächtigere Herren. Bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts boten sich aber an der mittleren Saale noch Möglichkeiten der Entfaltung, und zwar nicht nur durch Rodung in den Forsten unmittelbar östlich des Flusses. Hermann IV. gelangte durch Ehe mit einer Querfurterin für kurze Zeit in den Besitz von Gütern an der Unstrut, darunter Nebra. Wie andere Mitglieder der Familie war auch er sowohl in der Nähe des Königs als auch bei den Markgrafen zu finden.
Bestimmte Maßnahmen lassen erkennen, daß die Lobdeburger über die Grundherrschaft hinaus zur Landesherrschaft strebten. Im Grundriß verraten das bei der Unterburg Lobdeburg gegründete Lobeda, Jena (um 1230), Kahla, das die Lobdeburger seit mindestens 1283 in Besitz hatten, und der Markt bei dem Nonnenkloster Roda (vor 1247 gegründet), das ihnen als Familiengrablege diente, die Absicht, ein kleines Territorium aufzubauen. Ein Anteil an der Vogtei über Kloster Bürgel rührt vielleicht schon aus dem 12. Jahrhundert her.
In der 3. Generation der Linie Leuchtenburg erwies sich allerdings bereits, daß diese Herrschaftsbildung, die der Fundierung in einem großen Reichslehen entbehrte, zu spät in Angriff genommen worden war, wenn sie offenbar zunächst auch von Wettinern, die im nahen Eisenberg einen festen Stützpunkt besaßen, hingenommen worden war. Die Landgrafen brauchten gegen die Linie Leuchtenburg gar nicht zur Waffe zu greifen. Auch diese Dynastien verkümmerten an der unzureichenden wirtschaftlichen Basis ihrer Herrschaft. Hermann VII. (1282-1325) und Albrecht III. (1283-1325) setzte der rapide Verfall ein. Nachdem die Leuchtenburg, Roda und Kahla um 1310 an die Grafen von Schwarzburg verpfändet worden war, gingen diese Stücke 1333 endgültig aus den Händen Johanns I. (1327-1333) und Albrechts IV. (1298-1346) von Lobdeburg-Leuchtenburg in den Besitz der Pfandinhaber über, die damit freilich endgültig Friedrich den Ernsthaften zum Grafenkrieg herausforderten. Seit dem Beginn des 14. Jahrhunderts hatten die Wettiner, wenn sie eben auch nicht zuschlugen, die Entwicklung bei den Lobdeburgern aufmerksam verfolgt. Den Anteil der Linie Lobdeburg-Leuchtenburg erwarben sie 1333. 1344 befanden sich die Wettiner im  Besitz der oberen Lobdeburg .
Albrecht IV. von Lobdeburg-Leuchtenburg gelobte schon 1329 Friedrich dem Ernsthaften in einem Lehensvertrag "dinerschaft". Mit seiner letzten Nennung 1346 verschwindet die Linie Leuchtenburg aus der Geschichte.

Linie Burgau
Die schwierigste Frage der lobdeburgischen Geschichte ist die Lokalisierung des Zweiges der Dynastenfamilie, der sich nach "Burgow", "Bergaw", "Bergowe" nannte. Man schwankt, ob man darunter Burgau gegenüber Lobeda oder Berga an der Elster zu verstehen hat. Großkopf sprach sich mit guten Gründen für Burgau aus, während man in neuerer Zeit mit Bestimmtheit Berga bei Weida als Sitz dieses Zweiges annimmt. Für Burgau an der Saale spricht, daß sich alle nachweisbaren Besitzungen dieses Zweiges in diesem Raume befanden, bei Berga an der Elster aber keine.
Wie der erste sicher bezeichnende Angehörige dieser Linie Hartmann V. (1221-1251) mit anderen Lobdeburgern zusammenhängt, ist nicht zu klären. Schon die Tatsache, daß Hartmann V. sich 1235 "Herr des unteren Schlosses Lobdeburg" (in Lobeda) nannte, deutet eher auf eine Lokalisierung ins unmittelbar benachbarte Burgau als ins ferne Berga an der Elster. Sowohl für als zugleich gegen diese Lokalisierung spricht, daß 1305 drei Brüder von Lobdeburg-Burgau "auf des Markgrafen Hause zu Burgau" dem Wettiner versprachen, "ihre Stadt zu Lobeda ohne seinen und ihres Vetters Hartmann XI. Willen nicht fester machen zu wollen, als sie jetzt ist". Wie zu gleicher Zeit von einem Hause des Markgrafen und einer zu erschließenden lobdeburgischen Burg in Burgau die Rede sein kann, ist unerklärlich, doch spricht die Teilung der unteren Lobdeburg in Lobeda (mit genauer Beschreibung der Burg) zwischen den drei Brüdern 1327 für deren Ansässigkeit in unmittelbarer Nähe.1349 verkaufte Hartmann XII. von Lobdeburg-Burgau den Grafen von Schwarzburg und von Honstein das Öffnungsrecht an der unteren Lobdeburg . Zwei Brüder dieser Linie gingen 1358 einen Schritt weiter und trugen ihren Anteil an der unteren Lobdeburg den Wettinern zu Lehen auf. Noch im selben Jahre konnte Friedrich der Strenge durch ein Urteil seines Lehensgerichtes den Schwarzenburgern, bisher Inhaber des Öffnungsrechtes, auch noch den anderen Teil der unteren Lobdeburg mit der Mannschaft, die "umme Lodeburg gelegin ist, di von aldir von der landgrafschaft zu Duringen zu lehen gegangen ist, entwinden". Die untere Lobdeburg wurde auch weiter von der Familie bewohnt. Mit Johannes IV. (1400-1448) verschwindet auch dieser Ast der Lobdeburger aus der Geschichte.
Ein Verzeichnis der "Rittergüter und Lehengüter" der Erbarmannschaft des verstorbenen "von Bergaw" von 1381/1400 zeigt, daß die Herrschaft nicht dem Charakter einer Grund-, sondern den einer Landesherrschaft gehabt hat, und daß zweitens unter "Bergaw" nur Burgau verstanden werden kann, es sei denn man nimmt an, Lobdeburger mit dem Sitz Berga an der Elster seien schon 1236 infolge einer uns verborgenen Erbteilung wieder an die Saale zurückgekehrt und hätten sich, wenige hundert Meter von Burgau entfernt, unter Beibehaltung ihres alten Herkunftsnamens "Berga" in Lobdeburg niedergelassen. Die überraschend zahlreiche Ritterschaft sitzt in Dörfern auf dem Kalkplateau beiderseits des Rodatales, das bei Lobeda sich von Osten her in das Saaletal öffnet, aber auch links des Flusses: Gleina, Ilmnitz, Bockedra, Ammerbach, Dennstadt, Jägersdorf, Lippersdorf, Nerkewitz, Rothenkirchen, Schlöben. Zu Lehen wurden Güter und Zinsen jeder Art gereicht. Albrecht Thun besaß in Nerkwitz das Hochgericht und nicht weniger als 28 Höfe. Auffallend sind die vielen Weinberge und Weingärten, die zu Lehen ausgetan sind. Die Nennung der Lehen des Borgolt Puster deutet darauf, daß das Verzeichnis zum Teil durch Selbstaufzeichnung der Lehenträger zustande gekommen ist, wie man dies vom Lehensregister von 1349 weiß. Es ist die Frage, ob dieses Lobdeburger Lehensregister nicht im Zusammenhang mit dem Registrum von 1378 aufgenommen worden ist.

Linie Arnshaugk
Ein Bruder Hermanns V. von Elsterberg , Otto IV. , nennt sich 1254 nach der Burg Arnshaugk bei Neustadt/Orla. Man kann nicht sagen, wie dieser Lobdeburger in den Besitz dieses um den Vorort (1120 nova villa, 1291 civitas dicta Nuenstad) sich erstreckenden, schwer abgrenzenden Herrschaftsbereiches gekommen ist; er scheint Triptis, Auma und Oppurg umfaßt zu haben. Dem Inhaber der Herrschaft scheint ein gewisses Pendeln zwischen den östlichen Besitzungen der Wettiner und der Landgrafschaft möglich gewesen sein. Das zeigen auf der einen Seite auffallend häufige Zeugendienste für Dietrich von Landsberg, andererseits die Zugehörigkeit Ottos IV. zum Kreis der Exekutoren des Landfriedens in Thüringen (1288). Nach dem Tode von Ottos Vetter Hartmann IV. von Saalburg (1240/50) fielen auf dem Erbwege Teile von dessen Herrschaft, vor allem Schleiz, an Arnshaugk . Otto IV. heiratete Elisabeth von Orlamünde (um 1270) , Tochter Hermanns III., die in 2. Ehe 1290 Landgraf Albrecht (1240) ehelichte. Die Tochter Ottos IV. und der Elisabeth von Orlamünde , ebenfalls Elisabeth II. (1286) geheißen, wurde am 24.8.1300 die Gemahlin Friedrichs des Freidigen (1257). Als mit seiner Gemahlin die Linie Arnshaugk der Lobdeburger ausstarb, fiel auch Arnshaugk ohne Anstrengung an die Wettiner.

Linie Saalberg
Vor 1216 scheint Hartmann IV. von Lobdeburg zur Kontrolle des Saaleüberganges an der Straße Nürnberg-Leipzig am Kulmberg die Saalburg erbaut zu haben, nach der für eine Generation eine Linie der Herren von Lobdeburg nannte. Die Gründungsurkunde der Kirche in Schleiz von 1232 hat Hartmann von Saalburg mit besiegelt. Der Herrschaftsbereich Hartmanns IV. dürfte das Gebiet zwischen Saalburg und Schleiz umfaßt haben. Ob er wesentlich zur Rodung und Erschließung des oberen Saalegebietes hat beigetragen können, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Als die Linie schon mit ihm ausstarb, fiel das Gebiet um Schleiz an Lobdeburg-Arnshaugk , während die südlichen Teile an den Vogt Heinrich I. von Gera gelangten, der mit einer Leukardis verheiratet war. Man vermutet - Zeugnisse dafür gibt es nicht -, sie sei eine Tochter Hermanns IV. (+ 1247) gewesen.

Linie Elsterberg
Die Lobdeburger sind wahrscheinlich schon am Ende des 12. Jahrhunderts auch an die obere Elster vorgestoßen. Nach Elsterberg bezeichnet sich schon Hermann V. (1235/36-1273), Sohn Hartmanns VI. von Lobdeburg und jüngerer Bruder des Gründers der Linie Arnshaugk . Die Nachrichten über Hermann V. und seine Herrschaft sind spärlich. Zu erwähnen ist die letzte Spur von ihm, ein Brief an den Abt von Auhausen von 1273, der neben anderen Zeugnissen der Lobdeburger die fortdauernden Beziehungen und bewußtseinsmäßigen Bindungen des Geschlechtes an ihr Hauskloster und ihre fränkischen Stammlande erweist. Unter den Nachfolgern Hermanns hat dessen Enkel Burckhardt III. sich offenbar gleich den Vögten gegen Friedrich den Freidigen gestellt und Anlehnung an König Johann von Böhmen gesucht. Auf kriegerische Auseinandersetzung und schließliche Unterlegenheit Burckhardts läßt der Vertrag von Zwätzen 1315 schließen, durch den er sein Viertel an Jena an den Landgrafen abtreten mußte. Spannungen mit den Wettinern, wenn auch mit der üblichen Vorbehaltsformel bestritten, werden in dem 1327 zu Ronneburg zwischen Burckhardt III. und Hermann X. von Elsterberg einerseits und den Vögten aller drei Linien andererseits geschlossenen Bündnis deutlich, in dem die Bündner den Landgrafen ihren Herrn nennen. Sieben Jahre später, 1334, gehörten sie dem großen Vertrag der Stadt Mühlhausen und zahlreicher thüringischer Grafen, Herren und anderer Bündner an, der sich gegen Friedrich den Ernsthaften richtete, den dieser aber schon im folgenden Jahre in Eisenach durch ein Schiedsgericht entschärfen konnte. Damit war offensichtlich auch für diese Linie der Höhepunkt überschritten. Eine um 1340 vorgenommene Teilung schwächte sie; Hermann X. erhielt die Besitzungen um Elsterberg und im Vogtland, Burkhardt gelangte in den Besitz der Güter um Schwarzenberg. In den Grafenkriegen ließ sich Hermann X. nicht hineinziehen, doch entsprang seine und seines Sohnes Hermann XII. 1351 zu Kulmbach mit dem Burggrafen von Nürnberg geschlossenes Bündnis offensichtlich der Sorge, eines Tages auch noch der Kassation der kleineren Gewalten zum Opfer zu fallen, die der Wettiner rücksichtslos betrieb. Der Elsterberger geriet am Beginn des Vogtländischen Krieges zwischen den Landgrafen und den mit diesem gemeinsam operierenden König. Der Krieg wurde damit eröffnet, daß das Heer der drei großen thüringischen Städte unter Heinrich von Honstein als königlichem Vogt vor Elsterberg rückte, die Burg zerstörte und zwölf Landfriedensbrecher hinrichtete. Hermann X. und sein Sohn mußten den Landgrafen das Öffnungsrecht an Elsterberg einräumen. Beide gelobten fünf Jahre später (1359), den Landgrafen mit Elsterberg zu dienen. Ob man sagen kann, die Elsterberger hätten damit die Reichsunmittelbarkeit - von der kein Zeugnis existiert - verloren und seien unter die wettinische Landeshoheit gekommen (Großkopf), ist die Frage: Solche Dienstverträge sind in diesem Jahrhundert viele geschlossen, aber auch wieder gelöst worden. Daß der lobdeburgisch-elsterbergische Pfleger den Wettiner einen Treueid leistete, brauchte noch nicht allzuviel zu besagen. Hermann XII. hat der 1354 zuerst als Stadt bezeichneten, vermutlich von seinem Vater planmäßig angelegten Siedlung Elsterberg 1368 eine Urkunde über Erb- und Güterrecht (Zwickauer Recht) gewährt. In einer Beschwerde der Landgrafen gegen Karl IV. über Übergriffe des Kaisers werden die Elsterberger als Vasallen der Wettiner bezeichnet. In der Chemnitzer Teilung von 1382 wurde Elsterberg an Wilhelm von Meißen gewiesen, allerdings war dies nicht definitiv. Hermann XII. erscheint 1394 als Rat Landgraf Balthasars. Beim Tode Hermanns, der 1394 zuletzt erwähnt wird, fiel die Herrschaft Elsterberg , da männliche Erben nicht vorhanden waren, als erledigtes Lehen an die Wettiner. Die Geschicke er Linie Schwarzenberg , die sich bis 1426/27 hielt, sind nicht zu verfolgen. Mitglieder dieser Linie sind in den 70er Jahren des 14. Jahrhunderts nach Böhmen gegangen und haben ca. 1409 die Herrschaft Plan (südsüdöstlich Marienbad) erworben. Heinrich von Elsterberg Herr zu Plan gehörte unter König Wenzel zu der Böhmischen Landtafel.

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