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Pressebericht zum Gottesdienst vom 20. Mai 1994:

Ökumene im Gedenken an Jaumann
"Die Rieser beten miteinander" - Gottesdienst mit Hanselmann und Stimpfle

Wie sehr Anton Jaumann auch in der Idee der Rieser Kulturtage lebendig geblieben ist, das zeigte ein ökumenischer Gedenkgottesdienst zu Ehren des ehemaligen Staatsministers in der Auhauser Klosterkirche. Unter dem Motto: "Die Rieser beten miteinander" fanden sich die versammelte Landkreisprominenz sowie die Bischöfe Dr. Johannes Hanselmann und Dr. Josef Stimpfle ein, um das Wirken des verstorbenen Protektors der Rieser Kulturtage zu würdigen.
Unter festlichen Orgelklängen schritten die zahlreichen Geistlichen beider Konfessionen zum Altar der um das Jahr 1120 erbauten dreischiffigen Pfeilerbasilika: In der altehrwürdigen Benediktiner-Klosterkirche zu Auhausen fand vor 18 Jahren zum ersten Mal ein ökumenischer Gottesdienst im Rahmen der Kulturtage statt - auf Anregung des damaligen bayerischen Wirtschaftsministers Anton Jaumann. Diesem Erbe fühlte sich auch die Landkreis-CSU verpflichtet, die den Gedenkgottesdienst initiierte.
In der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche begrüßte Karl Berger als Vertrauensmann des Auhauser Kirchenvorstands die Witwe und Verwandten Jaumanns. Gemeindeassistent Friedrich Muck bat in Anbetracht des kurz bevorstehenden Pfingstfestes um die Kraft des Heiligen Geistes für das Streben der beiden Kirchen nach Einheit.
Der Oettinger Dekan Dr. Dietrich Wünsch erinnerte an die "Union zu Auhausen", die im Mai 1608 ganz in der Nähe der Klosterkirche geschlossen wurde. Das Ereignis, so Wünsch, sei in der Vorgeschichte des 30jährigen Krieges gefallen, eines "Tiefpunktes im Verhältnis der Konfessionen". Wenn heute die Christen der katholischen und der evangelischen Kirche wieder aufeinander zugingen, so sei dies ein Zeichen von Weisheit und Gottvertrauen. "Es wäre relativ einfach, in ökumenischem Frieden zu leben, .wenn man sich aus dem Weg geht", sagte der Dekan. Anton Jaumann habe als ein "Schrittmacher" der Ökumene im Ries gewirkt, die für ihn stets ein Herzensanliegen gewesen sei.
Erzbischof Dr. Josef Stimpfle, ein gebürtiger Maihinger, wies als ehemaliger Oberhirte der Diözese Augsburg darauf hin, daß Jaumann "den Rieser Kulturtagen durch das gemeinsame Beten eine geistig-geistliche Seele eingehaucht" habe. Stimpfle deutete das Werden der Kirche vom Pfingstereignis her. Durch die Spaltung im 16. Jahrhundert sei die Einheit dieser Kirche zwar zerstört worden, doch zeigten sich jetzt „ernste Reue und Sehnsucht" nach Wiedererlangung dieser Einheit. In diesem Zusammenhang seien auch die ökumenischen Gottesdienste der Rieser Kulturtage als "Bausteine der Einheit der Kirche" zu sehen. Der Erzbischof betrachtete in seiner Predigt die beiden Kirchen auch als Protagonisten der europäischen Einigung.
Dr. Johannes Hanselmann, aus Ehingen stammender Landesbischof a.D., schilderte Anton Jaumann als einen Menschen, der "immer dem Anliegen der Ökumene verbunden war". Er habe zeitlebens auf die Kraft des Gebets vertraut, das zur Treue der Rieser gegenüber ihrem Glauben wesentlich beigetragen habe. Hanselmann erläuterte die verschiedenen Dimensionen des Gebets. In ihm drücke sich nicht nur das Bewußtsein der Geborgenheit in Gott und des Berufen seins durch Christus aus. Beten heiße vielmehr auch. bereit zu sein für das Lob Gottes und in einer oft hoffnungslosen Umgebung Hoffnung zu schenken.
Dr. Wulf-Dietrich Kavasch, Vorsitzender des Vereins Rieser Kulturtage. gedachte ebenfalls des verstorbenen Vereinsprotektors. Er dankte allen Mitwirkenden des Gedenkgottesdienstes, der das "zentrale Ereignis der zehnten Kulturtage" darstelle. Die musikalische Ausgestaltung der ökumenischen Feier lag beim Auhauser Posaunen- und Kirchenchor. Letzterer glänzte mit seinen für ein Dorf dieser Größenordnung erstaunlich gut gebildeten Stimmen. Der Chor brachte Werke von Hans Leo Haßler Emanuel Vogt und Heinrich Schütz zu Gehör.
Am Rande des Gottesdienstes sorgte eine kleine Episode für Erheiterung. Bei der Kollekte wurde - ganz entgegen der in der katholischen Kirche üblichen Praxis - auch Erzbischof Stimpfle hartnäckig ein Körbchen vorgehalten. Mit Erfolg… .

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