Zur Geschichte des Klosters Auhausen an der Wörnitz (von Martin Winter)  
 
 Das Kloster unter Abt Georg Truchseß von Wetzhausen  
 
 Das Kloster im Dienste des Markgrafen 
     
 
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Viel Mühe hatte Markgraf Friedrich aufgewendet, um Georg Truchseß von Wetzhausen zu einer Abtei zu verhelfen. Nachdem dies 1499 gelungen war, fühlte sich nun der neue Abt von Auhausen seinem Landesherrn gegenüber verpflichtet. Der markgräfliche Hof konnte gar nicht Geld genug bekommen. Jedesmal wenn der hohe Herr mit Knechten und ihrer Ausrüstung dem Kaiser zu Hilfe kommen mußte, wurde das Kloster mit erheblichen Geldmengen belastet und war gezwungen Wagen, Gespanne und Knechte zu stellen. Als markgräflicher Rat hatte Georg Verhandlungen zu führen und auf eigene Kosten Reisen zu unternehmen. So fuhr er zweimal nach Magdeburg und Halberstadt. Er weilte auf Reichstagen zu Konstant und Augsburg und Erfurt. Er nahm als einziger Prälat im Gefolge des Markgrafen Friedrich und seines Sohnes Kasimir an den Trauerfeierlichkeiten für Herzog Albrecht in München teil. 1509 mußte Markgraf Friedrich als kaiserlicher Feldhauptmann nach Italien ziehen. Zuvor wurde eine Statthalterregierung eingesetzt. Von den drei Prälaten wurde Abt Georg von Auhausen eingesetzt, ein Hinweis dafür, welches Vertrauen man in den Abt von Auhausen setzte. Markgraf Friedrich wurde 1515 von seinen Söhnen Kasimir und Georg für schwachsinnig erklärt und auf die Plassenburg ins Gefängnis gebracht. Darauf beriefen sie einen Landtag ein. Die Landstände übernahmen die dringlichsten Schulden des Markgrafen. Unter den Prälaten befand sich auch Georg Truchseß von Wetzhausen. Auf sein Kloster entfielen 300 Gulden zur Tilgung der Schulden. Zur weiteren Verminderung der Schulden mußten sich die beiden Landesfürsten Kasimir und Georg außer Landes begeben. Für diese Zeit wurde wieder eine Statthalterregierung gebildet. Kasimir bestimmte dafür unter den drei geistlichen Herren den Abt Georg von Auhausen. Mit Rat und Geld stand der Abt von Auhausen seinem Landesherrn bei. Seine Rechtskenntnis und seine Redegabe machten ihn weit über die Grenzen der Markgrafschaft hinaus bekannt. Oft wurde er als Vermittler in Streitsachen angerufen. Die Markgrafen setzten großes Vertrauen in ihn.

 
 
 
 
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