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Die Markgrafenzeit in der fränkisch-schwäbischen Region

Die aus dem Schwäbischen stammenden Zollern agierten in ihrer Blütezeit in der schwäbischen Region äußerst vorteilhaft: Für seine treuen Dienste wurde Friedrich III. vom staufischen Kaiser Heinrich VI. im Jahre 1192 mit dem vererbbaren Reichslehen des Nürnberger Burggrafenamtes belehnt, woraufhin er als Burggraf Friedrich I. von Nürnberg die fränkische Linie des Hauses Hohenzollern begründete. Durch eine geschickte Einkaufs-, Tausch- und Heiratspolitik gelang es den Zollern in der Folgezeit, die Gebiete zwischen ihren schwäbischen Stammlanden und der Stadt Nürnberg durch eine nahezu geschlossene Kette von Besitzungen zu verbinden. Darin war auch das Land von Hahnenkamm und Hesselberg eingebunden. Die Verschuldung kleiner Adelsgeschlechter, wie etwa der Truhendinger, kam ihrer Territorialpolitik zugute. 1417 wurden die fränkischen Zollern vom Kaiser mit der Markgrafschaft Brandenburg belehnt. Wegen Streitigkeiten mit der Reichsstadt Nürnberg hatten sie ihren Sitz auf die Cadolzburg verlegt und residierten von 1331 an, nach dem Erwerb von Ansbach, in der Stadt an der Rezat. 1363 wurden sie in den Reichsfürstenstand erhoben. Ihr Machtzuwachs bedingte eine aufwendige Hofhaltung und ihre ständigen Querelen mit Nürnberg – es ging meist um Fraischrechte und andere Privilegien – hatten im Jahre 1449 einen verlustreichen Krieg mit den Reichsstädtern zur Folge. Das noch junge Fürstentum zog den Kürzeren und verschuldete sich maßlos.
Die aus diesem Grunde bis zur Unerträglichkeit erhöhte Steuerlast war einer der Gründe, die im frühen 16. Jahrhundert zu Unruhen und Aufständen der Untertanen führten. Die Volksseele kochte und entlud sich im Bauernkrieg 1524/25. Auch durch das Land zwischen Schwäbischer und Fränkischer Alb zogen – vom Ries ausgehend – aufrührerische „Bauernhaufen“, schleiften Burgen und plünderten Klöster. In dieser zugespitzten Lage stießen am Rande des Hahnenkamms, nahe des Dorfes Ostheim, die Truppen des Markgrafen Kasimir und die bewaffneten Bauern vom Ries und aus den Hesselberg-Dörfern aufeinander.
Was war geschehen? Am Morgen des 6. Mai 1525 hatten die Aufständischen den markgräflichen Vogt der Stadt Wassertrüdingen gefangen genommen. Von dort brachen sie zum Kloster Auhausen auf, „zerrissen alles, das da waß, warfen die bucher in die brunnen, die biltnus Christi und Mariä, auch anderer heiligen, hauen sy die köpf ab, arm, fueß und anderst“ – so die zeitgenössische Schilderung des Johannes Knebel aus Donauwörth. Die Rieser wollten daraufhin die Klostergebäude niederbrennen, wurden daran jedoch von den ansbachischen Bauern gehindert, da „ihr“ Markgraf ohnehin vorgehabt hätte, das Kloster aufzulösen. Bevor man nun nach Heidenheim weiterzog, um auch das dortige Kloster zu plündern, sammelte man sich nahe Ostheim. Auf einer Wiese wurden die rund 4.000 Bauern von markgräflichen Reitern überrascht, die von den verängstigten Heidenheimern benachrichtigt worden waren. Es kam zu einer für die Bauern verheerenden Schlacht. Die ersten Angriffe konnten sie noch abwehren und sich nach Ostheim zurückziehen. Als die etwa 700 gut ausgerüsteten markgräflichen Soldaten aus Gunzenhausen eintrafen, das Dorf belagerten und niederbrannten, floh der Großteil der Bauern in die umliegenden Wälder. Viele wurden gefangen genommen, und knapp tausend Aufständische mußten ihr Leben lassen – auf dem Boden, den sie zuvor unter größten Mühen bestellt hatten. Die Schlacht von Ostheim bedeutete die Wende im Fränkisch-Schwäbischen Bauernkrieg.
In der Nachfolge des Markgrafen Kasimir gelang Georg dem Frommen 1528 ein entscheidender Schritt zur Durchführung der Reformation im Fürstentum. Die große Kirchenvisitation regelte die Konfessionszugehörigkeit der Untertanen und schuf so die Voraussetzungen für die Neuorganisation der Landeskirche. Unter Markgraf Georg Friedrich (1556-1603) wurden Dekanate eingerichtet, darunter auch in Wassertrüdingen, Heidenheim und Gunzenhausen. An den Schulen setzte sich die lutherische Lehre durch, und die geistlichen Güter unterstellte man der staatlichen Verwaltung, um sie für öffentliche Wohlfahrtsaufgaben zu nutzen. Die noch erhaltenen kostbaren Bestände der Klosterbibliotheken Auhausen und Heidenheim integrierte der Markgraf in die neu eingerichtete Konsistorialbibliothek zu Ansbach. In der staatlichen Verwaltung des Fürstentums wurden 15 Oberämter eingerichtet, darunter in Wassertrüdingen das Oberamt und Hochgericht mit Kasten- und Stadtvogteiamt, das Klosterverwaltungsamt Auhausen, die Amtsverwaltung Röckingen, das Verwalteramt Schwaningen und das Vogteiamt Wittelshofen. Hohentrüdingen erhielt ein Oberamt mit Kastenamt, dem auch die Klosterverwaltungsämter Heidenheim und Solnhofen sowie die Richterämter Heidenheim, Wettelsheim und Solnhofen unterstanden.
In die Regierungszeit von Markgraf Joachim Ernst (1603-1625) fiel 1618 der Beginn des Dreißigjährigen Krieges. In Auhausen hatte sich ein Block für die späteren Frontstellungen formiert: 1608 wurde im Kapitelsaal des ehemaligen Klosters die „Protestantische Union“ unter Federführung ihres obersten Generals Joachim Ernst gegründet. Diesem Verteidigungsbündnis protestantischer Fürsten und Reichsstädte stellte sich ein Jahr später auf katholischer Seite die „Liga“ entgegen. Die Interessensgegensätze schienen unüberwindbar. Doch obwohl der Ansbacher Fürst im Jahre 1620 an der Spitze der Unionstruppen erstmals gegen die Katholiken zu Felde zog – der Kampf endete unentschieden, in Ulm unterzeichneten die beiden Parteien ein Neutralitätsabkommen –, gelang es ihm durch sein Verhandlungsgeschick, das Fürstentum in der Folgezeit aus den unmittelbaren kriegerischen Auseinandersetzungen heraus zu halten. Dafür hatte man über 15 Jahre hindurch als militärisches Durchmarschgebiet unter den hohen Abgaben an die Krieg führenden Parteien und unter den Belästigungen der marodierenden Soldateska schwer zu leiden. In den Jahren von 1631 bis 1635 blieb Franken dann nicht weiter verschont. Nach dem Eingreifen des schwedischen Königs Gustav Adolf zu Gunsten der Protestanten kam es 1634 zur Einnahme Ansbachs durch den kaiserlichen Obristen Johann von Werth und ein Jahr darauf sogar zur Auflösung des Fürstentums und zur Einsetzung einer Interimsregierung.
Erst ein Friedensschluß beendete im Jahr 1635 diesen Zustand. Markgraf Albrecht V. (1639-1667) konnte bald darauf damit beginnen, das größtenteils verwüstete und entvölkerte Land wieder aufzubauen, nicht zuletzt durch die Aufnahme protestantischer Glaubensflüchtlinge aus dem Österreichischen. Die Handwerker und Bauern aus dem „Landl ob der Enns“ halfen tatkräftig bei der Schaffung neuer Lebensgrundlagen mit. Darüber hinaus unterstützten die Markgrafen die wirtschaftliche Erholung des Landes u.a. durch die Förderung der Landwirtschaft. Hier lagen ihnen vor allem die Schäferei, die Fohlenzucht und die Wildpflege am Herzen.
1647 wurden Treuchtlingen und 1662 Markt Berolzheim in das Fürstentum eingegliedert. Die Markgrafen ließen sich von 1678 an als „Durchlaucht“ hofieren und pumpten in den folgenden knapp 100 Jahren enorme Gelder in die Aufblähung des Hofstaats und die Errichtung repräsentativer Bauten. Prachtvolle Gesellschaften mit viel Pomp verschlangen Unsummen, während die Verwaltung einer immer strafferen Bürokratie unterzogen wurde und so, ganz dem französischen Vorbild entsprechend, ein absolutistisches Herrschaftsregime etabliert wurde. Parallel dazu erfolgte der Landesausbau. Bereits um 1700 wurden wieder über 90 Prozent der Hofstellen bewirtschaftet. Einheimische Produkte genossen den Schutz merkantilistischer Wirtschaftspolitik, französische Glaubensflüchtlinge wurden großzügig eingebürgert, über 50 neue Kirchen und Pfarrhäuser gebaut und das landwirtschaftliche Bildungswesen ausgebaut.

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Der Bauernkrieg ...

 


... brach am 6. Mai 1525
über Auhausen herein.

 


Markgraf Georg der Fromme



Markgraf Joachim Ernst

 

 

 

 

 

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