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Die Gründungslegenden von Auhausen

Die Legende von der Gründung des Benediktinerklosters Auhausen
Von der einst weitläufigen Klosteranlage der Benediktinerabtei in Auhausen sind im Laufe der Zeit schon viele Gebäude abgebrochen worden. Gleichwohl aber erkennt man immer noch deutlich den Umgriff dieser bedeutenden Anlage. Nachdem es als Ordensniederlassung lange bestanden hatte, wurde es in den Jahren 1530 bis 1536 zur Zeit der Reformation aufgehoben und der gesamte Klosterbezirk der Gemeinde Auhausen als gottesdienstliche Stätte übergeben. In der Folgezeit kam ein Gebäude nach dem anderen zum Verkauf, anderes fiel dem Zahn der Zeit zum Opfer.
Will man sich aber vom Umfang des einstigen Klosters und dessen dazugehörigen Gebäuden ein genaueres Bild aus spätgotischer Zeit vergegenwärtigen, muß man den Flügelaltar im Chor der Kirche zu Auhausen besehen, den der Dürerschüler und Nördlinger Stadtmaler Hans Schäufelin 1513 geschaffen hat. Auf dem linken Innenbild der Predella dieses großartigen Schreinwerks wird uns in eindrucksvoller Weise die gesamte Abtei vor Augen geführt.
Die Gründung des Klosters liegt im Dunkeln, und so glaubte man nach den Überlieferungen irrtümlicherweise, die Jahreszahl 958 in Anspruch nehmen zu können. Tatsächlich aber liegen die Anfänge erst um 1120, wobei die Herren von Auhausen als Stifter auftreten, die sich nach ihrem neu gewählten Herrschaftssitz bei Jena die Herren von Lobdeburg nannten. Hartmann von Lobdeburg, so lautet die Kunde, wäre der fromme Edle gewesen, dem die Benediktinerabtei Auhausen zu verdanken sei. Seinem Gedenken zu Ehren meißelte der Nördlinger Bildhauer Hans Fuchs 1542 eine wertvolle Grabplatte, die jetzt auf einem steinernen Grabmal ruhend, an Stelle seines sicherlich beim Tode Hartmanns gefertigten Epitaphes entstand. Die darauf angebrachte Jahreszahl bringt uns allerdings wieder auf das Jahr 958 zurück:
Nach einer Legende wird hier berichtet, dieser fromme Adelsherr sei mit zweien seiner bewappneten Knechte in den ersten Frühlingstagen dieses Jahres 958 von seiner Burg herab ostwärts gegen den Hahnenkamm gezogen. Sumpfiges Gelände und tiefgründige Wiesen hätten ihnen den Weg beschwerlich gemacht und als sie endlich nach langem und gefährlichem Ritt zur ehrwürdigen Benediktinerabtei Heidenheim gekommen wären, hätten sie erschöpft an die Klosterpforte gepocht und um Einlaß gebeten. Nach dem ihnen freundlicher Einlaß zuteil geworden sei, wären die drei nach der Art edler Leute gekleideten Reiter dem Abt des Klosters vorgestellt worden. Sie sollen sogleich nach ihrem Begehr befragt worden sein, worauf Hartmann von Lobdeburg sein Anliegen vorgebracht hätte: Er wünsche wegen der Errettung aus einem gefahrvollen Weg eine große Schenkung zu Ehren Gottes und der heiligen Kirche zu stiften und ein Kloster an jener Stelle zu gründen, wo er größere Ländereien an der Wörnitz besäße, ganze sechs Hufen weit. Er wolle dann selbst als demütiger Mönch in dieses Kloster eintreten und sein Leben nach den Regeln der Benediktiner zur Förderung des Christenglaubens weihen.
Erstaunt über solche Botschaft sei dann der Abt dem edlen Ritter entgegentreten und hätte ihm das harte Dasein eines Ordensmannes darzulegen versucht, alle die Entbehrungen, das völlige Entsagen von der Welt, die Lasten der Armut, den unerschütterlichen Gehorsam und die Demut. Der edle Herr von Lobdeburg aber meinte, er erböte sich dem Wunsche zu willfahren, der Abt wolle ihn nur zu dem Land hin an die Wörnitz begleiten. Der Abt soll, überzeugt von den Worten des Fremden, sogleich zwölf seiner frömmsten Mönche ausgewählt haben, daß er zusammen mit ihm und dessen Knechten gegen Westen zöge. Auch einen bespannten Wagen hätten sie mit sich geführt mit den Gerätschaften darauf, auch einem Kruzifix dazu und den heiligen Dingen, die vonnöten wären zur Weihe eines neuen Klosters. Als sie dann an den sumpfigen Grund und die moorigen Wiesen gekommen seien, wäre dieser augenblicklich trocken und von solcher Beschaffenheit gewesen, daß man getrost dickes Gemäuer für Häuser und eine Kirche und auch Türme dazu hätte bauen können. Ob solch wunderlichen Geschehens soll darauf der Abt seinen Stab in die Erde gestoßen und das Kruzifix daran befestigt haben zum Zeichen der geheiligten Stelle, der er sogleich seine Weihe angedeihen ließ.
Dann aber seien das Land und der Wildwuchs zu roden gewesen, so erzählt die Legende weiter. Der Abt selbst hätte dazu den ersten Schlag zu dieser harten Arbeit getan. Dennoch aber wäre den Mönchen der Umgang mit den Dornen und dem mächtigen Gestrüpp ganz leicht von der Hand gegangen. Währenddessen soll der Adelsherr mit dem Abt das gesamte Gelände, das dem Kloster zugedacht war, abgegangen sein, eine halbe Tagesreise drum herum, diesseits und jenseits der Wörnitz bis hinauf zu den Hochwäldern gegen Westen.
Als dann der Abend gekommen sei und sie zu den Mönchen zurückkehrten, hätten diese aus Ästen, Zweigen und Blättern eine schöne Hütte als erste Klosterniederlassung errichtet gehabt, sogar eine Kochstelle dazu, um nach aufrichtigem Dankgebet und helltönendem Lobgesang die Gründung der neuen Benediktinerabtei Auhausen festlich begehen zu können.
Von diesem Tage an hätte dann ein rühriges Werken und Arbeiten angehoben, bis endlich nach vielen Monaten der erste Konventbau vollendet und die Errichtung der Kirche um ein gutes Stück vorangebracht worden sei. Diese ersten klösterlichen Häuser in der Aue an der Wörnitz soll man fortan Auhausen genannt haben. Mehr als ein ganzes Jahrhundert soll es dann gedauert haben, bis das gesamte Kloster fertiggestellt gewesen sei.

Eine zweite Legende setzt die Entstehung der Benediktinerabtei Auhausen um gute zweihundert Jahre vorher an, in die Zeit nämlich, als die drei Heiligen Willibald (um 700 - 787), Walburga (um 710 - 779) und Wunnibald (um 701 - 761) im Auftrag des Hl. Bischofs Bonifatius, dem Missionar der Deutschen, ins Frankenland zogen, um hier Klöster zu gründen. Wegbereiter für die Einführung des Christentums sollte ihre Aufgabe sein. Unentschlossen über den Boden als geheiligten Standort für die drei Klöster kamen sie schließlich überein, dies solle überall dort geschehen, wo ihr Esel zu einer Rast sich niederlegen werde und wo sich auch Quellen frischen Wassers befänden. Das Tier wählte auch die rechten Orte hierfür und so kam es, daß Willibald das Kloster Heilsbronn, Walburga das Kloster Heidenheim und Wunnibald das Kloster Auhausen gründete.
Später dann soll es sich zugetragen haben, daß sich drei fromme Jungfrauen in der damals noch recht unwirtlichen Gegend verirrt hätten und ihnen trotz aller Hilferufe keine Rettung zuteil geworden sei. Als sie schon dem Tod nahe gewesen und die Nacht hereingebrochen wäre, hätten sie eine Gebetglocke läuten hören. Den Klängen seien sie nachgegangen und zum Kloster Auhausen gekommen. Hier hätten sie Rettung gefunden und gastliche Aufnahme. Angesichts einer solch guten Fügung wären sie auf Vermittlung des Abtes von Auhausen in das Kloster der Benediktinerinnen zu Heidenheim eingetreten und hätten die drei Klöster mit reichen Stiftungen bedacht. An diese Guttaten wäre die Bedingung geknüpft gewesen, allabendlich in den Kirchen ringsum die Glocken zu läuten, damit Irrende und einsam Reisende nicht vom Weg abkämen und noch vor dem Hereinbrechen der Nacht ihren Weg nach Hause fänden.
Das geschieht noch heutigen Tages in Westheim um drei Uhr, in Hohentrüdingen um vier Uhr, in Ostheim um fünf Uhr, in Geilsheim um sechs Uhr, in Auhausen um sieben Uhr; zur Winterzeit aber gemeinschaftlich um drei Uhr des Nachmittags.

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linkes Innenbild der Predella des Hochaltar in der Klosterkirche Auhausen

 

 


die Benediktinerabtei Auhausen, wie sie sich dem Auge 1513 dargeboten haben dürfte - gezeichnet von Karl Höpfner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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