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Die "Ländler" - oder auch "Exulanten" genannt

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Die Vorfahren vieler Familien in Auhausen und der schwäbisch-fränkischen Region, die Glaubensflüchtlinge aus dem „Ländlein ob der Enns“' , haben die letzten fünf Jahre des 30-jährigen Krieges (1643-1648) noch hier erlebt, hatten aber zuvor die Schrecken des Bauernkrieges in Oberösterreich und die Vertreibung aus ihrer angestammten Heimat wegen ihres Glaubens auf sich genommen; was sie und ihre Familien erleben und erleiden mußten ist fast allen von uns unbekannt und soll nicht in Vergessenheit geraten.
Über diesen Glaubenskrieg in Oberösterreich, über Ursachen und Folgen und über Einzelschicksale schrieb 1936 ein Lehrer an der Aufbauschule in Schwabach, Studienrat Leonhard Niederlöhner, auch Nachkomme eines Exulanten, einen ausführlichen Bericht „ Unter welchen Umständen und zu welcher Zeit entschlossen sich die Vorfahren zur Auswanderung aus der altererbten Heimat?“ :
Die Reformation hatte sich rasch in Oberösterreich ausgebreitet und große Gebiete erobert, trotz der gegenteiligen Absicht des katholischen Kaisers. Wie war das möglich gewesen? Einmal lag es begründet in der inneren Kraft der neuen Lehre und der allgemeinen Unzufriedenheit mit den kirchlichen Verhältnissen, die ja auch in allen anderen Teilen des weiten deutschen Vaterlandes Luthers Lehre zu raschem Siegeslauf verhalfen, so daß auf dem Reichstag zu Worms schon der päpstliche Gesandte selbst feststellen mußte, von zehn Deutschen seien neun lutherisch. Zum andern erklärt sich das schnelle Eindringen der neuen Lehre aus den Staatsverhältnissen. Die eigentlich Regierenden waren nicht der Kaiser, sondern die Stände (Städte, Adel), die schon seit langem ursprünglich königliche Rechte an sich gebracht hatten, als Zugeständnisse des Kaisers für Huldigung und Dienste. Ein solches Zugeständnis an die Großen in Oberösterreich war die Resolution vom Jahre 1568. Da wurde den Herren erlaubt, in ihrem Gebiet nach der neuen Lehre zu leben, und für sich und ihre Untertanen evangelische Priester und Lehrer anzustellen. Die Kaiser selber aber blieben katholisch und waren mehr oder weniger bestrebt, die Gegenreformation durchzuführen. Da nun die Evangelischen leider oft nicht einig waren, so vermochten die Kaiser Lehre, Kirche und Schule zu verbieten, bis die evangelischen Stände schließlich wieder evangelische Einrichtungen zugestanden erhielten.
So herrschten auf dem Gebiet des religiös-kirchlichen Lebens unruhige Zustände, die naturgemäß die wirtschaftlich und rechtlich abhängige Schicht der Bauern und Bürger am meisten bedrückten.
Aber die Bauern verließen lieber ihrer Väter Heimat und nahmen Not und Kummer auf sich, als daß sie ihren evangelischen Glauben abgeleugnet hätten.
Eine Reihe von entscheidenden Ereignissen beginnt 1620, also mit Anfang des 30-jährigen Krieges. Nach der Schlacht am weißen Berg bei Prag (8. November 1620) wurde der Protestantismus in Böhmen ausgerottet, die evangelischen Geistlichen in Niederösterreich vertrieben, Oberösterreich kam unter bayrische Verwaltung als Pfand für die wertvollen Dienste, die Maximilian von Bayern dem Kaiser in der Schlacht am weißen Berg geleistet hatte. Drückend wurden die Lasten der Besatzung durch bayrische Truppen. Dazu fordert 1624 der Kaiser Abdankung und „Ausschaffung“, (Entfernung, Vertreibung) der Prediger innerhalb 8 Tagen, 1625 Übertritt zur katholischen Kirche oder Auswanderung bis spätestens Ostern 1626. Folge davon: Schwere Beunruhigung in Oberösterreich. Um die Auswanderung zu erschweren, wurden schwere Lasten den Wanderern auferlegt: 10% Freigeld, 10% Nachtsteuer, dazu die Steuern und Abgaben für das laufende Jahr; Bürger hatten einen Beitrag für die Rebellionsstrafe, zu den Stadtschulden und zur Wiederherstellung der geistlichen Stiftungen zu leisten. Jeder Auswandernde mußte natürlich auch Schreibgebühren und Zehrgeld entrichten. Andererseits war der Erlös für die Häuser und Güter sehr gering, herrschte ja großes Angebot.

Anstelle der vertriebenen evangelischen Geistlichen hatte man italienische Priester ins Land kommen lassen. Die deutschen Bauern verstanden natürlich kein Wort dieser Sprache und ergrimmten über diese Schikane gar oft. Bei einer solchen Zusammenrottung im Mai 1625 griff nun auf kaiserlichen Befehl der bayrische Statthalter Adam von Herberstorf mit unmenschlicher, blutiger Strenge ein: Das berüchtigte Blutgericht von der Haushamer Linde.
Am 11. Mai sollte ein katholischer Priester in Frankenburg eingesetzt werden. Durch 1.500 Bauern und Bürger wurde dies verhindert. Daraufhin befahl Herberstorf allen Männern, sich am 14. Mai an der großen Linde auf dem Haushamer Felde bei Vöcklamarkt einzustellen. Wer komme, der werde begnadigt, wer aber sich weigere, dessen Leben und Besitz, Frau und Kind sei den Soldaten verfallen. 6.000 Bauern versammelten sich.
Und nun täuschte Herberstorf in gemeinster Weise die Vertrauensseligen. Da er mit so vielen nicht mehr reden könne, hieß er die Marktrichter, Ratsmitglieder aus den Märkten, aus den Dörfern, alle, die durch ihre öffentliche Stellung besonderes Ansehen genossen, hervortreten;

 


Belagerung der Stadt Linz durch die Bauern

denn sie müßten für die entkommenen Rädelsführer mit dem Tode büßen. Zum Zeichen seiner Gnade wolle er sie nicht lebendig rädern oder spießen, sondern nur henken lassen, und überdies soll die Hälfte sich „freiwürfeln“ dürfen. Da hub nun ein grausiges Spiel an, ein Plan, der nur einem durch Haß vertiertem Gehirn entspringen konnte. 36 Bauern und Bürger würfelten um ihr Leben, auf Befehl eines entarteten Statthalters. Keine menschliche Phantasie vermag es, sich in die seelische Not jener Bauern völlig hineinzudenken.
17 Unglückliche wurden durch den Strang hingerichtet: An der Haushamer Linde vier, am Kirchturm von Frankenburg sieben, von Vöcklamarkt drei und von Neukirchen drei. Und wer beim Beginn des Aufstandes die Sturmglocken geläutet haben sollte, den hängte man an den Glockensträngen zum Turmfenster heraus. Damit aber nicht genug: Zur weiteren Abschreckung steckte man endlich die Leichen der Hingerichteten an der Reichsstraße auf Spieße.
Solches Vorgehen gab zusammen mit verschärften Maßnahmen der Gegenreformationskommission seit Neujahr 1626, mit Schikanen und Quälereien persönlicher Art durch kaiserliche Beamte und Geistliche, die Ursache zum letzten großen Bauernaufstand, zum oberösterreichischen Bauernkrieg 1626 (bereits im großen Bauernkrieg 1524/25, dann wieder in den Jahren 1595 bis 1597 hatten sie gekämpft).
Im Mai 1626 brach der große Bauernkrieg hier aus. Seelische und wirtschaftliche Not unter dem kirchlichen und weltlichen Regiment, unter dem unerhörten Zwang Roms und Habsburgs waren die Ursachen. Die seelische Not war die stärkste Triebfeder. Schrieben doch die Bauern auf ihre Fahnen:

„Von Bayern Joch und Tyrannei
und seiner großen Schinderei
mach uns, o lieber Herrgott, frei.
Weils gilt die Seel und auch das Guet,
so soll' s auch gelten Leib und Bluet!
O Herr, verleih' uns Heldenmut!
Es mueß sein!"


"Nichts als das Evangelium treibt uns ins Exilium.
Verlassen wir das Vaterland, so sind wir doch in Gottes Hand
"
 
Ihre Führer waren Stephan Fattinger und Christoph Zeller. Erste Ereignisse: Sieg der Bauern über Herberstorf, dem bayrischen Statthalter, bei Peuerbach; dann Besetzung des ganzen Landes und Belagerung der Stadt Linz. Wie im großen Bauernkrieg zu Luthers Zeit traten die Bauern zuerst maßvoll auf. Sie verhandelten mit ihrem Kaiser um die Anerkennung ihrer Rechte. Im September brach, nach dem Bruch des Waffenstillstandes durch die Bayern, der Aufstand um so heftiger los. Anfänglich nicht ohne Erfolg, mußten die Bauern in vier großen Schlachten, bei Eferding am 9.11., Gmunden 15.11., Vöcklabruck 18.11. und Wolfsegg 20.11. unterliegen.
Dem Heldenmut der oberösterreichischen Bauern stellte der Führer der bayrischen und kaiserlichen Truppen das denkbar beste Zeugnis aus; er schrieb nach der Schlacht bei Emling an den bayrischen Kurfürsten:
„Es war das wunderbarste Fechten, welches vielleicht in allen langen Jahren geschehen ist. Kein Bauer hat seine Waffen weggeworfen, noch viel weniger sind sie davongelaufen; obwohl sie weichen mußten, ist es Fuß um Fuß geschehen.“
 

„Zerschlagen, zerschellt war das Heer der Bauern. Blutige Arbeit wartete auf den Henker. Elend lag über dem von 12.000 zumeist fremdblütigen Soldaten besetzten Land. Triumphierend zogen Kapuziner, Franziskaner, Dominikaner und Jesuiten durch die Stadt, Märkte und Dörfer. Wer sich nicht beugen ließ von ihrem Wort, den ließen sie beugen durch die Hellebarden der Soldaten. Und Freude war wieder eingekehrt in der Hofburg zu Wien, wo der Jesuit Wilhelm Lamormain sein kaiserliches Beichtkind Ferdinand gebührend loben und ihm für das vergossene Ketzerblut die Freude des Himmels versprechen konnte.“
Inzwischen arbeitete zu Linz der Henker. In der letzten Märzwoche des Jahres 1627 hieb er acht Bauernführern den Kopf ab, zweien zuvor noch die rechte Hand. Der Chronist erzählt darüber: „... alsbald ihnen der Scharfrichter die Köpfe abgehauen, hat er die Leiber geviertelt und die Stücklein unter die aufgerichtete Bühne getan. Die Köpf sind an der Donau aufgesteckt worden, ihre Viertel wurden im Ufer zu Linz und in der Aue und in allen Straßen auf gehenkt, des Madlzeders sein hinteres Viertel auf der Weiserstraße...“. Dann wurde beim Pranger am Ratsplatz der Stadt Steyer eine Säule eingegraben und „oben darüber eine eiserne Klampfen mit zwei aufstehenden Spitzen, da wurde auf jede Spitze ein Kopf gesteckt...“. Am 23. April wurden wieder zehn Rädelsführer hingerichtet, davon acht mit dem Schwert und zwei mit dem Strick. Ein Bauernführer endete im Juni, zwei im August und noch zwei im Juli 1628 unter der Hand des Henkers.
22. April 1627: Der Adel muß seinen lutherischen Glauben abschwören oder binnen drei Monaten auswandern. Mai 1627: Ebenso die Städter innerhalb vier Wochen. Aber die Bauern zwang man unter Androhung schwerer Strafen zum Besuch des katholischen Gottesdienstes. Das war der Anlaß zum ersten großen Auszug der Lutheraner aus Oberösterreich. Mit Gewalt wurde niedergehalten, was nach freiem Leben drängte. Pfaffenkutte und Soldatenstiefel erstickten und zertraten jede freie Regung. So stieg aus der Tiefe ein urgewaltiger Haß empor. Aber die übermütigen Sieger achteten nicht darauf, sie zogen die Zügel fester an und lachten des herannahenden Gewitters.
Im Jahre 1628 war das Land ob der Enns, nachdem die bayrische Pfandschaft eingelöst war, von Wallensteinschen Truppen besetzt. Das waren die rechten „Seligmacher“. Auch die Bauern haben zwischen Rücktritt oder Auswanderung zu wählen. Rücksichtslos ward aus dem Land getrieben, was nicht restlos kuschen wollte. Eine große Zwangsauswanderung setzte ein, zumeist ins Reich. Andererseits krochen katholische Edelleute und Bürger aus dem Reiche ins Land ob der Enns und kauften billig die Hinterlassenschaften der Ausgewanderten. Und der Druck auf Leib und Seele der Bauern ward immer ärger. Nirgends sahen sie eine Hilfe, überall starrten ihnen die Waffen der kaiserlichen Soldaten entgegen. Umsonst schrie das vergossene Blut des Jahres 1626 nach Freiheit und Vergeltung.
Da landete am 4. Juli 1630 der Schwedenkönig Gustav Adolf mit 13.000 Mann an Deutschlands Küste. Ihm ging voran der Ruf eines tüchtigen Kriegsmannes, eines eifrigen Protestanten und eines tatkräftigen Schützers des Luthertums. Sein Sieg über Tilly bei Breitenfeld erfüllte alle deutschen Protestanten mit neuer Hoffnung. Auch die gequälten Bauern in Österreich horchten auf und als Gustav Adolf sogar bis nach Bayern vordrang, im April 1632 die Städte München und Augsburg in seine Hand fielen, da fanden es viele Bauern im benachbarten Oberösterreich an der Zeit, sich neuerlich zu erheben. Die Erbitterung war groß, der Wille stark. In dem Prediger Jakob Greimbl, einem Kind des Landes, fand sich auch der Mann, der die Bauern sammelte und zu ihnen sprach davon, daß die Verbindung mit dem Schwedenkönig hergestellt sei. Er predigte in abgelegenen Bauernhäusern, reichte verschwiegen das Abendmahl und verhieß den Bauern Freiheit, sofern sie das Herz hätten, darum zu kämpfen. Das Herz hatten die Bauern wohl, aber mangelte ihnen an Waffen und an Zusammenhalt. Es fehlten eben die 15.000 Gefallenen und Ausgewanderten des Jahres 1626.
Dessen ungeachtet erhoben sich die Bauern von 60 Dörfern des Hausruck-Viertels am 13. August 1632. Der Zeitpunkt war günstig, denn die Wallensteinschen Truppen waren kurz vorher aus dem Land gezogen. Ungefahr 6.000 Bauern überfielen das Schloß Bruck an der Aschach und nahmen Peurbach. Sie schleppten den dortigen Pfleger Georg Jurgewitsch nach Waizenkirchen und erschlugen ihn dort. Darob wurden die Pfarrer und Pfleger sehr erschreckt, daß sie alle flüchteten. Die Bauern suchten und fanden Verbindung mit Gustav Adolf, der mit seinem Heer bei Nürnberg lag. Er soll den Bauern versprochen haben, ihnen mit 5.000 Mann und 3.000 Reitern zu Hilfe zu kommen. Diese Hilfe blieb aus. Und so waren die Bauern des Hausruck-Viertels auf sich allein gestellt. Sie zerteilten sich in einige Haufen und verloren dadurch viel von ihrer Kraft. Zudem blieb ihr Ruf an ihre Standes- und Glaubensgenossen der anderen Viertel ungehört. Ja, die Bauern im Attergau und im Traunviertel rotteten sich gar gegen sie zusammen.
Also konnte der landständische Feldherr Heinrich Wilhelm von Starhemberg, der selbst ein Protestant war, die Bauern des Hausruck-Viertels solange hinhalten, bis ungarische und kroatische Soldaten von Wien gekommen waren. Es kam zu einigen Gefechten und am 9. Oktober zur Schlacht in der Hagleiten bei Elferding. Die Bauern wurden entscheidend geschlagen. Damit war die Erhebung nach knapp zwei Monaten zu Ende gekommen. Und kurz nachher fiel Gustav Adolf bei Lützen. Mit ihm sank die letzte Hoffnung der noch lutherisch gesinnten Bauern in Oberösterreich ins Grab.
Nun kam wieder der Henker: 14 Rädelsführer wurden in verschiedenen Orten des Landes teils mit dem Schwert teils mit dem Strick hingerichtet. Dem Jakob Greimbl widerfuhr ein besonders grausamer Tod. Er war geflüchtet, wurde nahe der böhmischen Grenze erkannt und gefaßt, an einen Wagen geschmiedet, nach Linz gebracht und dort am 2. Februar 1633 enthauptet. Vor der Hinrichtung wurde ihm die Zunge ausgerissen und „ums Maul geschlagen“ und die rechte Hand abgehauen. Ein anderer, der Bauer Tobelmeier, bekam zweimal mit einer glühenden Zange einen „Zwick“, dann wurde er mit einem Strick erdrosselt und der Körper geviertelt. Etwa 400 weniger Beteiligte wurden donauabwärts geschleppt und zum Bau der Schanzgräben um Wien gepreßt. Alles das vermochte aber nicht das Streben der Bauernschaft in Oberösterreich zu brechen. Immer noch glomm im Stillen ein Funke fort, der schließlich das letzte Feuer anfachte. Es entbrannte diesmal im Mühlenviertel. Dort stand ein Bauer mit Namen Martin Aichinger auf, insgeheim der Leimbauer geheißen. Er sagte den Leuten, sie sollten den katholischen Geistlichen nichts glauben, er würde ihnen das reine Wort Gottes erklären, es seien ihm Engel erschienen, die ihm dieses angeschafft hätten. Der Leimbauer fand bald großen Anhang. Er zog von Ort zu Ort, predigte und versprach, er wolle mit seiner gesammelten Streitmacht „vor die Schlösser ziehen und die Obrigkeiten dort wie in den Städten zur Billigung der evangelischen Religion nötigen.“ Zu diesem Zwecke forderte er aus jedem Bauernhof die Stellung wenigstens eines Mannes. Allen seinen Anhängern verbot er in die Kirche zu gehen, sich selbst nannte er einen „Seelenwerber der Christenheit“. Immer mehr Bauern liefen ihm zu. Der Landeshauptmann bot den Landsturm auf gegen ihn: Zum zweiten Mal standen Bauern gegen Bauern. In Frankenberg kam es zum Kampf. Die Anhänger des Leimbauern wehrten sich verzweifelt und mit solcher Wut, daß Kaspar Starhemberg sich zurückziehen mußte. Gerade im letzten Augenblick kam Verstärkung. Nun wurden die von den Bauern besetzten Häuser erstürmt und angezündet. Die Anhänger des Leimbauern verschanzten sich in der Kirche. Endlich gelang es den Truppen die Kirche zu nehmen. Alle Bauern, die drinnen waren, und sich nicht ergeben wollten, wurden sofort niedergemetzelt. Der Leimbauer wurde nach Linz verschleppt, ins Gefängnis geworfen und mehrere Male dem peinlichen Verhör auf der Folter unterzogen. Das Urteil lautete: „Also soll dieser Rebell nach Inhalt der geschriebenen Rechte zur wohlverdienten Strafe und anderen zum abschreckenden Exempel mit glühenden Zangen zwei Griffe erhalten, lebend in vier Teile geteilt, die Zunge herausgerissen und um das Maul geschlagen und die vier Viertel samt Kopf und Zunge an jenen Orten, da er gesündigt, aufgesteckt werden.“
Dieses Urteil wurde durch kaiserlichen Beschluß dahin abgeändert: „Erstlich sollen diesem Übeltäter zwei Zwick mit glühenden Zangen gegeben werden; folgend die rechte Hand und der Kopf abgeschlagen, alsdann sein toter Körper in vier Teile zerschnitten und die Viertel samt dem Kopf an den Orten seiner begangnen Mißhandlungen aufgesteckt, jedoch ihm vorher das Urteil ganz verlesen, danach erst diese kaiserliche Begnadigung eröffnet werden.“
Viele entzogen sich durch Auswanderung in die Gegend des heutigen Nordschwabens und Frankens schweren Bedrückungen.
1648 kam endlich in Osnabrück und Münster der „Westfälische Friede“ zustande. Im Reiche waren nun die Protestanten und Katholiken gleichberechtigt.
Für Österreich galt das nicht:
1650: Alle nicht-katholischen Untertanen sind nach kaiserlicher Verordnung abzustiften.
1652/53: Ausweisung aller, die nicht katholisch werden wollen, in der Gegend von Linz, Eferding, Wels und Vöcklabruck. Dieser Auszug der Lutheraner aus Oberösterreich ergießt sich hauptsächlich wieder in unsere Region...

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